22.08.2021

Adlerträger bei DM auf Podestkurs

Nach einem sehr guten ersten Mehrkampf-Tag sind Lilian Tösmann und Jannis Wolff auf Kurs. Insbesondere Wolff konnte sich mit Bestleistungen in eine gute Position für eine mögliche Titelverteidigung bringen.

Eröffnet wurde der erste Tag der Deutschen Mehrkampfmeisterschaften aus Frankfurter Sicht durch Jannis Wolff. Der Eintrachtler galt bereits im Vorfeld als Favorit auf den Disziplinsieg über die 100 Meter und wusste dieser Favoritenrolle auch gerecht zu werden - und wie. Wolff zog bereits auf den ersten Metern all seinen Konkurrenten deutlich davon und flog mit großem Vorsprung in Richtung Ziel. Die Uhr stoppte den Frankfurter letztendlich bei einer Zeit von 10,65 Sekunden - ein mehr als starkes Ergebnis und die deutliche Führung nach der ersten Disziplin. „Ich wusste, dass es heute sehr schnell werden könnte. Es war wichtig, dieses Gefühl auch bestätigt zu bekommen, um danach mit noch mehr Selbstvertrauen weiterzumachen“, resümiert Wolff.

Angestachelt von der starken Leistung ihres Vereinskollegen eröffnete auch Lilian Tösmann wenige Minuten später ihren Siebenkampf mit einer guten Zeit. Über die 100 Meter Hürden rannte die Frankfurterin in 14,80 Sekunden durch den Hürdenwald, somit dem starken Gegenwind von 2,0 Metern pro Sekunden trotzen und sich in eine gute Ausgangslage für die weiteren Disziplinen bringen.

Immer höher, immer weiter

Im Weitsprung fand Wolff gut in den Wettkampf hinein, sprang bereits im zweiten Versuch auf 6,96 Meter und somit nur zwei Zentimeter an seiner bestehenden Bestleistung vorbei. Im letzten Versuch folgte dann das nächste absolute Highlight. Wolff flog auf starke 7,26 Meter und sicherte sich damit den zweiten Sieg und die zweite Bestleistung in der zweiten Disziplin des Tages. Was für ein Start! „Die Weitsprung Bestleistung bedeutet mir sehr viel, da ich dort noch nie das Gefühl hatte an mein Leistungsmaximum gekommen zu sein. Heute hat es perfekt gepasst“, erklärt der 23-Jährige.

Auch für Tösmann ging es nach ihrem guten Start, ordentlich weiter. In ihrer Paradedisziplin, dem Hochsprung, hatte die Eintrachtlerin zuletzt häufig Probleme- nicht aber heute. Tösmann überquerte die Anfangshöhen mit Leichtigkeit und schaffte es letztendlich auf eine Tagesbestmarke von 1,71 Meter. Auf dem Nebenplatz ging es unterdessen für Wolff beim Kueglstoßen weiter. Nicht unbedingt die Lieblingsdisziplin des Titelverteidigers. Doch an diesem Tag schien für ihn alles möglich zu sein. Wolff feuerte die Kugel im zweiten Versuch auf 13,65 Meter und konnte damit die dritte Bestleistung in der dritten Disziplin aufstellen und seine Führung im Gesamtklassement verteidigen.

Tösmann mit Rückschlag, Wolff wie im Rausch

Nach einer kurzen Mittagspause ging es für die Adlerträger mit vertauschten Rollen weiter. Zunächst startete Siebenkämpferin Tösmann im Kugelstoßring. Die Frankfurterin gestaltete den heutigen Wettbewerb zu einer Art Zielwerfen und beförderte alle drei Versuche auf die exakt gleiche Weite von 12,09 Meter. Dennoch ein eher ernüchterndes Ergebnis für die junge Athletin, die damit 40 Zentimeter unter ihrer Bestleistung blieb.

Es läuft und läuft und läuft. Und es macht einfach nur wahnsinnig viel Spaß!

Jannis Wolff

Bestleistung ist gleichzeitig auch das Stichwort, wenn es am heutigen Tag um Jannis Wolff geht, denn auch in der vierten Disziplin zeigte er sich in bestechender Form. Wolff überquerte im Hochsprung scheinbar leichtfüßig alle Höhen von 1,85 Meter bis 1,97 Meter im ersten Versuch und sprang somit problemlos einen Zentimeter an seine Bestleistung heran. Es folgte der erste Versuch über die magische zwei Meter Marke und wieder war Wolff nicht zu bremsen. Auch diese Höhe überflog der Frankfurter im ersten Versuch und bejubelte die vierte Bestleistung in der vierten Disziplin – ein Zehnkampf aus dem Bilderbuch. „Es läuft und es läuft und es läuft und es macht einfach nur wahnsinnig viel Spaß“, scherzte der Frankfurter nach dem Hochsprung.

Alles nach Plan

Zum Abschluss ging es für die beiden Mehrkämpfer noch einmal auf die Bahn. Den Anfang machte Lilian Tösmann, die den ersten Tag mit einer Bestleistung über 200 Meter beschloss. Sie stürmte in 26,26 Sekunden über die Bahn und übernachtet somit mit 3177 auf Rang vier mit Ausblick auf die Medaillenränge.

Für Zehnkämpfer Jannis Wolff ging es kurze Zeit später über die doppelte Distanz. Der Frankfurter beendete seinen furiosen ersten Tag mit einer starken Stadionrunde von 49,54 Sekunden und trumpft derzeit mit 4162 Punkten an der Spitze des Feldes. „Das war ein sehr guter erster Tag. Ich konnte vieles aus dem Training optimal umsetzten und freue mich jetzt auf morgen“, so Wolff zusammenfassend.