11.07.2021

Andreas Bechmann ist Europameister

Andreas Bechmann sichert sich mit einer Gesamtpunktzahl von 8142 Punkten den Titel bei den U23-Europameisterschaften. Für den Youngster ist es der erste internationale Titel.

Nach einem überragenden ersten Tag und einem Zwischenstand von 4447 Punkten startete Bechmann mit großem Vorsprung in den zweiten Wettkampftag des Zehnkampfes. Den Frankfurter trennten zu diesem Zeitpunkt mehr als 200 Punkte von der Konkurrenz - einen Vorsprung, den an diesem Tag keiner mehr einholen sollte. Los ging es am frühen Sonntagmorgen mit den 110 Meter Hürden, eine der, vergleichsweise, schwächeren Disziplinen des Frankfurters. Bechmann startete im ersten von drei Zeitläufen und zeigte, dass der Hürdenwald durchaus seine Tücken bietet. Die Uhr stoppte den Frankfurter bei 15,51 Sekunden, womit er in der Zehnkampfkonkurrenz den 17 Platz belegte. Seine Führung behielt er dennoch Souverän.

Besser lief es dann im Diskuswerfen. Bechmann fand gut in den Wettkampf hinein und konnte im ersten Versuch nah an die 40 Meter Marke heran werfen. Im zweiten passte dann alles und der 21-Jährige feuerte sein zwei Kilogramm schweres Arbeitsgerät auf 42,51 Meter - die erste Bestleistung des zweiten Tages und die dritte der ersten sieben Disziplinen.

Zittern mit dem Stab

Kurz darauf folgte in einer von Bechmanns Paradedisziplinen die nächste Schrecksekunde. Bereits am Vortag musste der Frankfurter in einer technischen Disziplin in den dritten Versuch, so auch heute. Bechmann, der mit einer Bestleistung von 5,21 Metern zu Europas besten Zehnkämpfern im Stabhochsprung zählt, fand an diesem Tag nicht gut in den Wettkampf hinein. Der Eintrachtler riss seine Einstiegshöhe von 4,80 Metern gleich zweimal und musste somit in den finalen Versuch. Ein unvorstellbarer Druck für Adlerträger, der bis zu diesem Zeitpunkt weiterhin souverän die Zehnkampfwertung anführte. Denn hätte er diese Höhe nicht geschafft, wäre der Zehnkampf an dieser Stelle beendet gewesen. Doch es folgte die große Erleichterung. Bechmann überquerte seine Einstiegshöhe im dritten Versuch und blieb somit im Wettkampf und an der Spitze des Zehnkampffeldes. Die darauffolgende Höhe von 4,90 Metern war an diesem Tag allerdings zu hoch.

Solide zu Gold

Spätestens jetzt stand fest, dass der Frankfurter an diesem Tag wohl kaum noch einzuholen war. Bechmann führte vor der vorletzten Disziplin weiterhin deutlich mit über 100 Punkten und lag somit uneinholbar in Führung. Im Speerwurf gelang dem Frankfurter ein solider Wurf auf 55,02 Meter – die Vorentscheidung.

In der letzten Disziplin ging es dann für Bechmann gegen die Uhr und um die Punktzahl. Über die 1500 Meter investierte er nochmal alles, um seinen Titel mit einer Bestleistung zu krönen. Das schnelle Rennen, der Wille und der Ehrgeiz wurden schließlich nach 4:40,44 Minuten belohnt. Mit dieser Zeit krönt sich der Frankfurter zum neuen U23-Europameister im Zehnkampf. Darüber hinaus überbietet er seine Bestleistung von 8135 Punkten um sieben Zähler und stellt mit seinem zweiten 8000-Punkte-Mehrkampf somit zugleich eine neue Jahresbestleistung im europäischen Zehnkampf der U23 auf.