06.11.2010

Aron Schreiner Schritt für Schritt auf dem Weg nach oben

Deutscher B-Jugendmeister im Zehnkampf und mit der Zehnkampf-Mannschaft - Aron Schreiner schaffte 2010 den Druchbruch. Lesen Sie, wie Aron seine Saison empfunden hat und welche Ziele er verfolgt.

Dieses Jahr ist der Knoten bei Aron Schreiner endgültig geplatzt. Bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Potsdam holte er im Zehnkampf seine erste Einzelmedaille bei nationalen Titelkämpfen mit 7161 Punkten und dann war es gleich die goldene. Hinzu kam noch der Mannschaftstitel mit Marius Weber und Rouben Czwikla. „Das war schon ein Traum, Deutscher Meister zu werden“, strahlt Aron. Aber der 17-Jährige weiß auch, dass der Titel nur ein Zwischenziel war. „Ein Schritt in die richtige Richtung. Aber ich darf mich auf keinen Fall darauf ausruhen. Ich habe noch einen ganz schön langen Weg vor mir.“Aron gehört seit der Schülerklasse zu den besten Mehrkämpfern seines Alters in Deutschland. Zu einer Medaille hatte es noch nicht gereicht – einmal brach er sich beim Hallen-Mehrkampf die Nase, ein anderes Mal trennten ihn als Vierten nur wenige Punkte von Bronze. 2010 nun zeigte er, dass er gereift ist und einen Zehnkampf auch bei widrigen Bedingungen gut durchbringen kann.In Potsdam war es – obwohl Ende August – mit fünf Grad eiskalt, zudem begann es während des Diskuswerfens stark zu regnen. Kein Problem für Aron, der auch entspannt in das folgende Stabhochspringen ging. „Ich bin viel nervenstärker geworden. Beim Stabhochsprung habe ich mir überhaupt keine Sorgen gemacht, obwohl ich erst bei vier Metern eingestiegen bin.“ Bis dahin musste er zwei Stunden warten. Dann ging alles ganz schnell – in zwanzig Minuten hatte er vier Meter, 4,20 und 4,40 Meter überquert.Trainer Daniel Limburger macht vor allen Dingen eine Maßnahme für die Steigerung seines Schützlings verantwortlich: „2009 hat Aron zu viele Wettkämpfe gemacht, er konnte sich nicht so auf den Höhepunkt fokussieren.“ In einem Gespräch mit dem Bundestrainer im Herbst 2009 wurde beschlossen, in diesem Jahr nur ganz wenige Wettkämpfe zu machen. „Das tut Aron unheimlich gut. Er ist jetzt sehr konzentriert und geht von einer Disziplin zur nächsten, ohne immer zu rechnen“, sagt Daniel Limburger.In einem Zehnkampf will sich Aron nicht auf eine Lieblingsdisziplin festlegen. „Im Endeffekt macht jede Disziplin Spaß, wenn man sie gut kann.“ Und selbst den 1500 Metern gegenüber ist er positiv eingestellt. „Klar, 1500 Meter mag kein Mehrkämpfer. Aber irgendwann muss ich auch die schnell laufen und dann machen sie Spaß.“Wenn Aron in einer Einzeldisziplin an den Start geht, hat ihn 2010 vor allem der Stabhochsprung extrem gereizt.  Unter der Anleitung von Landestrainer Manfred Kehm hat er sich technisch stark verbessert  und steht mit einer Leistung von 4,50 Meter in den Bestenlisten. Über 110 Meter Hürden rannte Aron bei den Deutschen B-Jugendmeisterschaften auf Rang fünf.2011 gehört Aron der A-Jugend an und kämpft als jüngerer Jahrgang mit um drei Startplätze bei den Junioren-Europameisterschaften in Tallinn/Estland. Vor den neuen Gewichten in den Wurfdisziplinen und den höheren Hürden ist ihm nicht bange, hat er doch bereits in diesem Jahr in Bernhausen mit einem A-Jugend-Zehnkampf mit 7073 Punkten überzeugt. Trotzdem wäre eine Qualifikation für die EM eine Überraschung für Aron.„Die Gegner sind hart, aber wir werden versuchen, so weit wie möglich ran zu kommen“, sagt auch Daniel Limburger. 2012 soll dann das große Jahr von Aron sein: Erst Abitur an der Schillerschule in Sachsenhausen und im Sommer möchte er bei der Junioren-WM in Barcelona dabei sein. Ein weiterer Schritt in Richtung Traumziel: „Ich will über 8000 Punkte machen.“Bettina Schardt