11.06.2021

Auf Wettkampfreise

Das Wettkampfgeschehen in der Leichtathletik macht keine Pause. Für viele Frankfurter Athleten geht es am kommenden Wochenende erneut auf Reisen.

Joshua Abuaku will gemeinsam mit Trainingspartner Luke Campbell die Olympia-Norm angreifen.

Olympiakandidaten in Poznan und Genf

Aus Frankfurter Sicht zählt das polnische Poznan zu den Highlights des Wochenendes. Dort starten die 800-Meter-Spezialisten Marvin Heinrich und Dennis Biederbick über ihre Paradestrecke. Das formstarke Trainingsduo, das jüngst bei den Deutschen Meisterschaften Gold und Bronze gewinnen konnte, hat sich für den „Poznan Athletics Grand Prix“ einiges vorgenommen. In einem starken Teilnehmerfeld, unter anderem gespickt mit dem diesjährigen Halleneuropameister Patryk Dobek (Polen), soll es für die beiden Frankfurter besonders schnell werden. „Für mich ist der Grand Prix einer der größten Wettkämpfe, an denen ich je teilgenommen habe. Wir wollen die Umstände von daher auch nutzen, um am Sonntag dann auch den Sack zuzumachen“, erklärt der frischgebackene Deutsche Meister Marvin Heinrich. Mit „den Sack zumachen“ ist natürlich die Olympianorm gemeint. Heinrich fehlen hierfür nur noch knapp vier Zehntel – ein realistisches Ziel. „Ich glaube daran, dass ich es schaffen kann. Für mich wäre es ein riesiger Erfolg nach Tokio zu kommen.“

Es soll jetzt endlich mal schnell werden. Wir sind so gut drauf, aber die Wettkämpfe sind bisher ernüchternd.

Joshua

Das Ziel Tokio 2021 haben nach wie vor auch die 400 Meter-Hürdenspezialisten Luke Campbell und Joshua Abuaku vor Augen. Das Trainingsduo, das bei den Deutschen Meisterschaften die Plätze drei und vier belegte, treibt es am kommenden Wochenende in die Schweiz. Beim „AtletiCAGenève“ in Genf soll für Campbell und Abuaku der Knoten endgültig platzen. „Es soll jetzt endlich mal schnell werden. Wir sind so gut drauf, aber die Wettkämpfe bisher waren eher ernüchternd“, so Abuaku im Vorfeld. Das Teilnehmerfeld bietet dafür die optimalen Rahmenbedingungen. Mit von der Partie sind unter anderem der Deutsche Meister Constantin Preis (VfL Sindelfingen) und der Vize-Europameister von 2014 Rasmus Mägi (Estland).

Formcheck und eine Norm?

Für die Werferinnen und Werfer gab es schon den ein oder anderen sehr guten Wettkampf in dieser Saison. Die Trainingsgruppe rund um Cheftrainer Steffen Reumann zeigt sich in guter Form und ist auch am kommenden Wochenende wieder deutschlandweit unterwegs. Den Anfang machen dabei Jana Lowka und Charleen Zoschke. Für die U23-Athletinnen ist es eine der letzten Leistungsproben vor den Deutschen U23-Meisterschaften in Koblenz (26.-27. Juni). Für die beiden Frankfurterinnen wird es also darum gehen, ihre gute Form erneut zu bestätigen und Selbstvertrauen für die nationalen Titelkämpfe zu sammeln. Lowka, die bereits am heutigen Freitagabend in Jena startet, fehlen in dieser Saison nur noch fünf Zentimeter zur Norm für die U23-Europameisterschaften. Eine Weite, die sie am kommenden Wochenende abhaken möchte. Zoschke, die ebenfalls bereits am heutigen Abend an den Start geht, hat die Norm für die internationalen Meisterschaften bereits abgehakt. Nach dem ernüchternden Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften der Etablierten, gilt es für die Frankfurterin zurück zu alter Form zu finden. „Wir haben jetzt nochmal intensiver trainiert. An meine Saisonbestleistung ranzukommen wäre super“, so Zoschke vorausblickend.

Der Samstag steht im Zeichen des Diskuswurfs: Marius Karges und Lena Weinrauch testen in Osterode ihre Form. Die U20-Athleten zeigten sich in dieser in dieser Saison bereits stark verbessert und konnten beide ihre Bestleistungen übertreffen. Daran möchten beide anknüpfen und sich in starken Teilnehmerfeldern gut platzieren

Stück für Stück zurück

Die Hammerwerfer/innen der Trainingsgruppe verschlägt es nach Fränkisch-Crumbach. Mit Michael Neuenroth, Christoph Gleixner, Johanna Marrwitz, Larissa Rollberg und Lucie Holzapfel gehen gleich fünf Adlerträger/innen beim „Odenwälder Hammerwurfmeeting“ an den Start.

Ich bin sehr gespannt, was ich leisten kann. Momentan kann ich es überhaupt nicht einschätzen.

Sofie Reitbauer

Ihre Form konnten Athletinnen und Athleten ohne Kaderstatus in den letzten Monaten kaum unter Beweis stellen. Aufgrund der Corona-Bestimmungen waren diese vom Wettkampf- und Trainingsbetrieb bis vor kurzem ausgeschlossen. Die sich entspannende Lage macht es allerdings möglich, dass viele von ihnen nach und nach zurückkehren. Beim „Hürdenmeeting“ im hessischen Wetzlar eröffnet unter anderem die Frankfurterin Sofie Reitbauer ihre diesjährige Sommersaison. „Ich freue mich sehr auf meinen ersten Hürden Wettkampf der Saison“, so die Frankfurterin. Ein genaues Ziel hat sie sich dafür nicht vorgenommen, eine Einschätzung des eigenen Leistungsvermögens nach all den Monaten ohne jeglichen Wettkampf und nur schwierigen Trainingsbedingungen außerhalb der offiziellen Trainingsstätte? Unmöglich. „Ich bin sehr gespannt, was ich leisten kann. Momentan kann ich es überhaupt nicht einschätzen“, erklärt Reitbauer. Neben Reitbauer starten aus Eintracht-Sicht außerdem Jakob Busch, Anna Lena Peine, Maren Eberhardt, Nele Huth, Svenja Sbrzesny, Fina Köchling und Maria Gauges.

Auch in Dortmund gehen eine Vielzahl von Adlerträger/innen an den Start. Paula Hofmockel, Charlize Boykin und Rocksong Frimpong starten über die 100 Meter. Über die Mittelstrecke von 1500 Meter bis 3000 Meter-Hindernis sind Yannick Gerland, Sara und Kiefer, Johanna und Charlotte Uherek, Eva Sulzer und Daniel Ellis Ryan mit von der Partie. Im Stabhochsprung geht Gordon Porsch in seinen zweiten Wettkampf der Saison.