30.09.2024
Leichtathletik

Bilanz einer aufregenden Saison

Für die Leichtathlet:innen der Eintracht geht eine lange Sommersaison zu Ende. In zahlreichen Wettkämpfen gaben die Adlerträger:innen ihr Bestes und feierten reichlich Erfolge.

Die Leichtathletik-Saison 2024 war geprägt von großartigen Erfolgen, beeindruckenden Comebacks und dem Auftreten junger Talente. Die Eintrachtler:innen zeigten auf nationaler und internationaler Ebene herausragende Leistungen - mit Carolin Schäfer beendete eine große Athletin ihre Karriere.

Saisonhighlight in Paris

Die Teilnahme von Carolin Schäfer, Joshua Abuaku und Sören Klose an den Olympischen Spielen 2024 war ein Höhenpunkt der Saison. Alle drei repräsentierten Deutschland in ihren Disziplinen und stellten ihr Können auf der größten Bühne der Welt unter Beweis. Für Siebenkämpferin Schäfer stand im letzten Wettbewerb ihrer Karriere am Ende der 17. Platz zu Buche und sie verabschiedete sich in Paris von der großen Leichtathletik-Bühne. Sören Klose feierte dieses Jahr den Gewinn der Deutschen Meisterschaft sowie der Deutschen U23-Meisterschaft im Hammerwurf, landete bei den Olympischen Spiele mit einer Weite von 71,20 Metern auf Platz 28 und verpasste so das Finale. Hürdenläufer Joshua Abuaku komplettierte das Frankfurter Trio und schied über die 400 Meter Hürden im Halbfinale aus.

Abuaku über seine Saison und die Teilnahme bei Olympia: „Durch meine starken Leistungen im Vorjahr habe ich mir für diese Saison hohe Ansprüche gesetzt. Diese konnte ich leider nicht wirklich erreichen, wegen des Halbfinal-Ausscheidens bei der EM und bei Olympia. Im ersten Moment war das dann schon sehr enttäuschend für mich, nicht meine Ziele erreicht zu haben. Zusammengefasst ging die Saison für mich in Ordnung, nicht mehr und nicht weniger.“

EM-Silber für Steinruck

Einer der größten Erfolge der Saison war der Medaillengewinn von Katharina Steinruck bei der Leichtathletik-EM in Rom. Gemeinsam mit vier weiteren deutschen Athletinnen gewann die 35-jährige Adlerträgerin in der Halbmarathon-Mannschaftswertung die Silbermedaille. Die Adlerträgerin lief die Distanz von 21 Kilometer in einer Zeit von 1:12.48 Stunden und kam als 37. ins Ziel. Durch die gute Leistung ihrer vier Teamkolleginnen und dem starken fünften Platz von Melat Kejeta konnte sich die deutsche Mannschaft in der Teamwertung Platz zwei sichern.

Fünf Medaillen bei der Deutschen Meisterschaft 

Das nationale Highlight der Leichtathletik-Saison fand dieses Jahr in Braunschweig statt. Bei der Deutschen Meisterschaft waren über 60 Eintracht-Athlet:innen vertreten und sorgten für den dritten Rang in der Vereinswertung, hinter Leverkusen und Berlin. Dabei sammelten fünf Adlerträger:innen Medaillen ein. Im Hammerwurf gab es gleich drei Medaillen zu bejubeln. Samantha Borutta und Sören Klose schnappten sich Gold, Christoph Gleixner sicherte sich Bronze.

Zwei weitere Bronzemedaillen sicherten sich Malin Stavenow im Weitsprung und Marvin Heinrich über die 800 Meter. Stavenow holte sich mit 6,41 Metern die erste Medaille ihrer Karriere und Marvin Heinrich lief mit einer Zeit von 1:49,89 Minuten auf Rang drei. Trotz seiner zwei Medaillen, bei der Deutschen Hallenmeisterschaft holte Heinrich Silber, ist der Frankfurter nicht zufrieden mit seiner Saison: „Die Saison ist ok, aber ich bin nicht zufrieden. Ich hatte mir mehr vorgenommen“, resümiert der Adlerträger, der ab der kommenden Saison wieder auf die 1500 Meter wechseln wird und damit das Ziel Olympia 2028 in Los Angeles angehen will: „Ich brauche die neue Herausforderung und habe Lust, wieder richtig hart zu arbeiten.“ 

U20-WM in Lima

Mit Julian Holuschek, Tabea Kiefer, Curly Brown und Carmen Nowicka gingen gleich vier Adlerträger:innen bei der diesjährigen U20-WM in Lima an den Start. Letztgenannte ging für Polen an den Start, Holuschek Kiefer und Brown für Deutschland. Zehnkämpfer Friedrich Schulze musste krankheitsbedingt kurz vorher absagen.

U20-Europameisterin Curly Brown war auch bei der WM stärkste Diskuswerferin Europas. Mit geworfenen 52,29 Metern erzielte die Adlerträgerin am Ende den vierten Platz und schloss so ihre Saison ab. Zuvor gewann sie in diesem Jahr sowohl in der U20-, als auch in der U23-Altersklasse die Deutsche Meisterschaft. „Bei der U20-WM konnte ich eine sehr schöne Erfahrung sammeln, supernette Leute kennenlernen und hatte sehr viel Spaß“, so das Fazit der 18-Jährigen. „Mit meiner Leistung war ich dennoch schlussendlich nicht zufrieden, weil ich weiß, dass es besser hätte sein können, aber das sollte wohl nicht sein. Dennoch bin ich froh, wie die Saison für mich verlaufen ist und freue mich bereits auf das nächste Jahr“, resümiert Brown selbstkritisch und wirft den Blick bereits nach vorne.

Es war eine sehr schöne Saison voller Emotionen und hat Lust auf mehr gemacht.

Carmen Nowicka

Nowicka trat im Siebenkampf an und schloss diesen mit einem starken siebten Platz ab. „Es wäre mehr drin gewesen, aber ich bin dennoch sehr stolz auf mich und freue mich auf mehr“, resümiert die 19-jährige Adlerträgerin ihren ersten internationalen Wettkampf. „Als Abschluss dieser Saison wurden wir noch Deutscher Meister im Team, was meinem Jahr definitiv einen positiven Abschluss gibt. Es war eine sehr schöne Saison voller Emotionen und hat Lust auf mehr gemacht.“ 

Bei der von Nowicka angesprochenen Deutschen Team-Meisterschaft feierten die U20- und U16-Adlerträger:innen einen erfolgreichen Saisonabschluss. Sowohl die U20- als auch die U16-Juniorinnen holten den Sieg, die U20-Junioren wurden am Ende knapp zweiter. „Der Doppelerfolg unserer Mädels, gepaart mit dem hessischen Rekord von Louise, ist ein Riesenerfolg für uns! Ich bin enorm stolz auf unsere Nachwuchsathletinnen und Trainer:innen und freue mich auf eine tolle Zukunft mit zahlreichen Eigengewächsen“, so Krichbaum. Hervorheben lässt sich dabei die Leistung der U16-Athletin Louise Brzoska. Die Mittelstrecklerin absolvierte die 3.000 Meter in einer fabelhaften Zeit von 9:58,06 Minuten und pulverisierte somit den hessischen Rekord von Vanessa Mikitenko um knapp 10 Sekunden. 

Bechmann nach langer Verletzung zurück

Nach seinem Achillessehnenriss im Frühjahr 2023 kämpfte sich Zehnkämpfer Andreas Bechmann lange zurück und feierte in dieser Saison sein Comeback. Bei den Deutschen Meisterschaften im Mehrkampf, die im August in Hannover stattfanden, war der Eintrachtler erstmals wieder aktiv. Durch Schmerzen aus einer alten Verletzung brach der Adlerträger allerdings den Wettkampf nach der Hälfte der Disziplinen ab. Dennoch blickt Bechmann nach seinem Comeback optimistisch auf das neue Jahr: „Wir haben gesehen, dass es funktioniert und ich wieder einen Zehnkampf absolvieren kann. Ich werde mich jetzt ausruhen und mit meinen Medizinern dafür sorgen, topfit in die nächste Saison zu starten.“

Aufstrebende Talente

Malin Stavenow

Mit beeindruckenden Leistungen und zahlreichen Podiumsplatzierungen in verschiedenen Wettkämpfen überzeugte Weitspringerin Malin Stavenow auf ganzer Linie. Die Adlerträgerin hatte in der Saison 2024 eine beeindruckende Entwicklung im Weitsprung und konnte zahlreiche Erfolge feiern. Sie gewann den deutschen Meistertitel in Braunschweig und sicherte sich zudem den Sieg beim internationalen Nordthüringer Leichtathletikmeeting in Sonderhausen. Bei dem renommierten ISTAF in Berlin holte sie sich die Silbermedaille und unterstrich damit ihre nationale und internationale Klasse. Ein weiterer Höhepunkt war das Guldensporenmeeting in Kortrijk (Belgien), bei dem Malin nicht nur den zweiten Platz erreichte, sondern auch mit 6,62 Metern eine neue persönliche Bestleistung aufstellte.

Ich bin unfassbar dankbar für die komplette Saison.

Malin Stavenow

Die Adlerträgerin blickt mit Stolz zurück auf ihre starke Saison: „Ich kann meine Saison gar nicht so richtig in Worte fassen. Nach den für mich überraschend erfolgreichen Wettkämpfen in der Halle habe ich natürlich gehofft, dass ich an die Leistungen anknüpfen kann. Dass ich im Freien schließlich die Leistungen aus der Halle bestätigen konnte und viele Erfahrungen sammeln durfte, damit konnte ich mir schon einen Traum erfüllen. Ich bin unfassbar dankbar für die komplette Saison und die Unterstützung meines Trainers und meiner Trainingsgruppe“, so die Eintrachtlerin.

Fara Köchling und Julia Badenhausen

Fara Köchling und Julia Badenhausen feierten in dieser Saison ihre Durchbrüche im Mehrkampf und sind zweifellos zwei der größten Talente, die der Verein aktuell zu bieten hat. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften erzielten sie bereits starke Leistungen. Badenhausen wurde in der Altersklasse U18 im Weitsprung Siebte, Köchling wurde in der U23-Konkurrenz im Weitsprung Neunte und im Kugelstoßen Elfte.

Die Trainerin der beiden Nachwuchsathletinnen, Petra Schenten, zeigt sich sehr zufrieden mit ihren Schützlingen: „Es war eine tolle und sehr erfolgreiche und spaßhabende Saison. Mit solchen Athlet:innen macht das Trainersein dann auch super viel Spaß.

Emmanuela Adusei

Emanuela Adusei leuchtete als neuer Sprintstern der U18-Klasse. Bei den deutschen Jugendmeisterschaften erreichte sie über die 100 Meter in der U18-Altersklasse einen starken vierten Platz und verpasste nur knapp eine Medaille. Bei den Süddeutschen Meisterschaften lief sie mit 11,97 Sekunden auf Platz eins. 

Letzter Tanz in Paris

Ende Juli kündigte Carolin Schäfer an, nach den Olympischen Spielen in Paris ihre Karriere zu beenden. Die Siebenkämpferin kann mit Stolz auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken. Die Adlerträgerin war eine der erfolgreichsten deutschen Siebenkämpferinnen der letzten Jahre. 2013 und 2020 krönte sich Schäfer als Deutsche Meisterin. Ihren größten Erfolg feierte sie 2017 mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften in London. Darüber hinaus erreichte sie mehrere Top-Platzierungen bei internationalen Meisterschaften, darunter ein fünfter Platz bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Mit ihrer Konstanz und Vielseitigkeit zählte sie zu den besten Athletinnen ihrer Disziplin.