01.06.2014

Carolin Schäfer glänzt in Götzis

Siebenkämpferin Carolin Schäfer hat am Wochenende beim Mehrkampf-Meeting im österreichischen Götzis geglänzt. Mit 6386 Punkten wurde sie Sechste.

Siebenkämpferin Carolin Schäfer (Foto: Iris) hat am Wochenende beim Mehrkampf-Meeting im österreichischen Götzis geglänzt. Mit 6386 Punkten und erfüllter EM-Norm wurde sie Sechste.



Nach den Vorleistungen, die Carolin Schäfer in Einzeldisziplinen vor dem Mehrkampf-Meeting in Götzis gezeigt hatte, hatte sich eine neue Bestleistung angedeutet. Dass die 22-Jährige ihre zwei Jahre alte Bestmarke aber gleich um 314 Punkte steigerte, war dann doch eine Überraschung.

Doch es lief nahezu perfekt für die ehemalige U20-Europa- und -Weltmeisterin. Mit 13,52 Sekunden über 100 Meter Hürden lief sie gleich eine neue Bestzeit, im Hochsprung steigerte sie sich im Rahmen eines Siebenkampfs um fünf Zentimeter auf 1,84 Meter. 13,13 Metern im Kugelstoßen ließ sie mit 23,53 Sekunden über 200 Meter eine weitere Bestmarke folgen. Zum Vergleich: Ihre Bestzeit in einem Siebenkampf hatte zuvor bei 24,19 Sekunden gelegen.

Und auch zu Beginn des zweiten Tags ließ Carolin Schäfer gleich eine weitere Bestmarke folgen: 6,23 Meter im Weitsprung. Auch mit 48,76 Metern im Speerwurf kam sie nah an ihre Bestleistung heran. Über die abschließenden 800 Meter lief sie 2:22,44 Minuten und sammelte damit insgesamt 6386 Punkte. „Das war der Siebenkampf meines Lebens“, sagte sie mit breitem Strahlen gegenüber leichtathletik.de.

Damit war Carolin Schäfer beim Sieg der Britin Katerina Johnson-Thomspon (6682) mit Abstand die beste Deutsche. Lilli Schwarzkopf wurde mit 6215 Zählern Zehnte. Die EM-Norm von 6100 Punkten überbot Carolin Schäfer locker. Wenn in vier Wochen in Ratingen endgültig die EM-Tickets vergeben werden, hat Schäfer mit den vorgelegten 6386 Punkten hervorragende Aussichten, zu den drei besten Deutschen zu gehören, die zur EM nach Zürich fahren können.

Nach dem ersten Tag lag auch Siebenkämpferin Claudia Rath noch richtig gut im Rennen. 3712 Punkte hatte sie nach den ersten vier Disziplinen gesammelt und lag damit nur 21 Punkte hinter ihrem WM-Zwischenstand aus dem Vorjahr, als sie mit 6462 Punkten letztlich ihre Bestleistung aufgestellt hatte. Vor allem mit neuen Siebenkampf-Bestleistungen von 13,78 Metern im Kugelstoßen und 23,77 Sekunden über 200 Meter hatte sie überzeugt.

Am zweiten Tag misslang allerdings gleich der Einstieg: Im Weitsprung, eigentlich eine ihrer absoluten Stärken, trat sie dreimal über und sammelte damit keine Punkte. Nach 39,53 Metern im Speerwurf trat sie zu den abschließenden 800 Metern nicht mehr an. Sie kann nun in vier Wochen in Ratingen zeigen was sie draufhat. Sollte sie dort als WM-Vierte aus dem Vorjahr mindestens 6250 Punkte erreichen, wäre ihr ein EM-Ticket nicht mehr zu nehmen.

Kein gutes Wochenende erwischte Zehnkampf-Europameister Pascal Behrenbruch, der eigentlich vorgehabt hatte, im Kampf um die EM-Tickets eine gute Leistung vorzulegen. Nach sieben Disziplinen, in denen er jeweils unter seinen Möglichkeiten blieb, zeichnete sich allerdings nur eine Leistung um 8000 Punkte ab – viel zu wenig für einen Start bei der EM. Der 29-Jährige beendete daher den Wettkampf und konzentriert sich jetzt voll auf das Mehrkampf-Meeting in Ratingen. Dort werden in vier Wochen endgültig die Tickets für Zürich vergeben.

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