08.02.2023
Leichtathletik

Danke, Julia!

Im Alter von 28 Jahren hat Weitspringerin und Eintrachtlerin Julia Kirsch ihr Karriereende verkündet. Ein Rückblick auf die großartige Karriere einer ganz besonderen Frau.

Im Alter von 28 Jahren ist für die Frankfurter Weitspringerin Julia Kirsch, ehemals Gerter, nun Schluss. Nach einigen schwierigen Saisons, die immer wieder von wiederkehrenden Verletzungen geprägt waren, hat die Eintrachtlerin über Instagram in der vergangenen Woche ihr Karriereende verkündet. Zu groß seien die Probleme mit dem eignen Körper und zu unsicher der Weg zurück, schreibt sie. Der Blick der Frankfurterin richtet sich nun auf neue Aufgaben sowie Herausforderungen und geht positiv in Richtung Zukunft. „Ich freue mich auf das, was auf mich zukommt und blicke auf viele schöne Jahre als Leichtathletin zurück“, so die Frankfurterin. Viele schöne Jahre, die früh ihren Ursprung fanden.

Großes Talent ...

Bereits im Kindesalter zog es die 28-Jährige regelmäßig auf die Tartanbahn, auf der sie früh durch ihr großes Talent im Sprungbereich auf sich aufmerksam machte. 2011 gelang der Frankfurterin im Alter von 17 Jahren ihr erster Sprung über die magische Sechs-Meter-Marke und damit der Durchbruch in die nationale sowie internationale Spitze. Fortan galt Kirsch zu den größten Nachwuchstalenten der Deutschen Leichtathletik und konnte dies durch zahlreiche Erfolge in ihrer jugendlichen Karriere immer wieder bestätigen. 2011 gewann sie Silber beim „European Youth Olympic Festival“, 2012 folgte ihre erste Nominierung für die U20-Weltmeisterschaften und 2013 schaffte sie es ins U20-EM Finale.

2018 erreichte die Karriere der Eintrachtlerin dann ihren Höhepunkt. Bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg flog Kirsch auf eine herausragende Weite von 6,68 Metern, womit sie die Norm für die Europameisterschaften in Berlin überbot und sich die Bronzemedaille sicherte. Groß war die Euphorie auch auf die kommende Saison und die Weltmeisterschaften im Jahr 2019. 

... und großer Wille

Doch dann der Wendepunkt. Beim „Anhalt Meeting“ in Dessau riss sich Kirsch im Jahr 2019 im vierten Versuch die Achillessehne und musste in der Folge eine lange Reha antreten. Aufgeben kam für die Frankfurterin damals aber nicht infrage – eine Eigenschaft, die Kirsch immer wieder auszeichnete. Im Winter 2020-2021 folgte dann das Comeback! Nach über einem Jahr Wettkampfpause meldete sich die Frankfurterin mit tollen Leistungen und vielen guten Sprüngen über die 6,30 Meter zurück und sicherte sich 2021 bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund einen starken vierten Platz. Seither hatte Kirsch allerdings immer wieder mit kleinen Verletzungen zu kämpfen und zog daher in diesem Frühjahr den Schlussstrich.

Sie hat allen gezeigt, wohin der Weg mit viel Disziplin, Engagement und Courage führen kann.

Michael Krichbaum

Für Abteilungsleiter Michael Krichbaum gehörte Kirsch immer zu den Aushängeschildern des Vereins und zu den größten Vorzeige-Athletinnen des Sports. „Julia ist für mich immer eine großartige Athletin auf und neben dem Platz gewesen. Sie hat allen gezeigt, wohin der Weg mit viel Disziplin, Engagement und Courage führen kann und immer wieder unterstrichen, was es bedeutet, niemals aufzugeben. Damit war und ist sie ein Vorbild für alle Athletinnen und Athleten und gehört für mich zu den prägendsten Sportlerinnen, die wir in den vergangenen Jahren bei Eintracht Frankfurt hatten“, so Krichbaum, der noch ergänzte: „Wir sind eine große Familie, die sich gegenseitig immer unterstützt. Das hört nach der Karriere nicht einfach auf. Julia ist bei uns immer willkommen und die Tür steht ihr immer offen, um in jeglicher Form der Leichtathletik erhalten zu bleiben“.