08.03.2021

„Das ist ein anderes Paar Schuhe“

Die letzte Disziplin bei den Hallen-Europameisterschaften hatte sich Mehrkämpfer Andreas Bechmann anders vorgestellt. Bereits am Start verlor er einen seiner Schuhe.

Im Ziel wirft Andreas Bechmann seinen verlorenen Schuh weg.

Am vergangenen Wochenende startete unser Mehrkämpfer Andreas Bechmann bei den Hallen-Europameisterschaften im polnischen Torun. Der 21-Jährige lag vor der letzten Disziplin, den 1000 Metern, auf dem fünften Rang, doch musste am Ende, auch wegen eines Kuriosums diesen noch abgeben. Bechmann schien an diesem Tag mit dem linken Fuß aufgestanden zu sein, denn bereits nach dem ersten Schritt verlor der 21-Jährige seinen rechten Schuh.

Unbeeindruckt startete Bechmann ins Rennen – Zeit, um den Schuh einzusammeln und wieder anzuziehen gab es nämlich, wie soll es anders sein, keine. Keine Selbstverständlichkeit, denn jeder, der einmal auf Tartan gelaufen ist, weiß: Laufen mit oder ohne Schuhe, sind zwei Paar Stiefel. Der Adlerträger ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken und lief ein beherztes Rennen. Von Beginn an zog Rik Taam dem Feld davon. Der Niederländer hatte sich einiges vorgenommen. Bechmann klemmte sich unterdessen, halb auf Socken, halb mit Schuh, an die Verfolgergruppe. Normalerweise zählt der 21-Jährige zu den guten 1000-Meter-Läufern, doch in der zweiten Rennhälfte musste Bechmann abreißen lassen.

Dem Schuh die Schuld in die Schuhe schieben

Zuschauer, die von dem Malheur zu Beginn des Rennens nichts mitbekommen hatten, bekamen das Gefühl: irgendwo drückt der Schuh. Nach fünf Stadionrunden kam Bechmann als Achter in einer Zeit von 2:47,51 Minuten ins Ziel. Eine beachtliche Zeit unter diesen Umständen. Wie es zu dem Verlust kommen konnte, bleibt für den 21-Jährigen ein Rätsel. Am Ende bleibt lediglich die Chance dem verlorenen Schuh die Schuld in die Schuhe zu schieben. „Der ist einfach stehen geblieben, ich wollte rennen und der nicht“, so Bechmann am Tag nach dem Rennen lachend.

Ob mit oder ohne Schuh: Rik Taam war an diesem Tag nicht einzuholen und Bechmann hätte auch mit voller Ausrüstung seinen fünften Platz an den Niederländer abgeben müssen. Für Bechmann endet mit dem sechsten Platz bei den Europameisterschaften somit eine ohnehin kuriose Corona-Hallensaison mit einer weiteren Kuriosität. So wird eben am Ende doch noch ein Schuh daraus.