Drei Wochen ging das Trainingslager im schönen Südafrika. Carmen hat dort gemeinsam mit ihrem Mehrkampfteam bestehend aus Isaac Fleurrison, Bjarne Gebahrdt, Emanuel Mollekerden sowie Trainer Manfred Hofman den Grundstein für die Sasion gelegt. Im Interview erzählt sie von ihren Erfahrungen.
Wie ist es im Trainingslager?
Hier in Südafrika sind das Wetter und die Atmosphäre im Stadion einfach mega! Ich spüre, dass ich mich super entwickle und bin extrem motiviert. Außerdem ist das Trainingslager eine tolle Gelegenheit, als Gruppe noch enger zusammenzuwachsen - gemeinsam zu trainieren, sich zu pushen und diese besondere Zeit zu genießen.
Was steht im Trainingslager auf dem Plan? Woran arbeitet ihr?
Für mich geht es im Trainingslager vor allem darum, nach meiner Influenza-B-Erkrankung wieder gut ins Training einzusteigen. Die drei Wochen sind eine wichtige Phase, um meine körperliche und mentale Fitness weiterzuentwickeln. Am Ende steht ein kleiner Trainingswettkampf an, um den aktuellen Stand zu testen. Wir arbeiten gezielt an neuen technischen Elementen, um meine Leistung zu optimieren. Dabei geht es darum, sowohl Stärken weiter auszubauen als auch Schwächen zu verbessern, damit die Punkte kontinuierlich steigen. Besonders wichtig ist mir meine Schnelligkeitsentwicklung zusammen mit dem Weitsprung, da hier auch eine Qualifikation für die U23-EM möglich ist.
Wie sieht ein klassischer Tag aus?
Ein normaler Tag beginnt für uns meist um 8.20 Uhr. Nach dem Aufstehen machen wir uns fürs Training fertig und gehen gegen 8.45 Uhr frühstücken. Die erste Trainingseinheit startet um 10 Uhr und dauert ca. 2,5 Stunden. Je nach Wetter passen wir das Training entsprechend an. Zurück in der Unterkunft heißt es dann, die Energiespeicher schnell wieder aufzufüllen – entweder mit etwas, das wir uns gekauft haben, oder mit selbst gekochten Nudeln. Danach bleibt kurz Zeit zum Entspannen, sei es am Pool oder im Zimmer, bevor die zweite Trainingseinheit am Nachmittag ansteht. Am Abend machen wir uns frisch und gehen essen oder bestellen etwas. Gegen 23.30 Uhr geht es schließlich ins Bett, um für den nächsten Tag wieder fit zu sein.
Die Muskulatur bleibt geschmeidiger, das Verletzungsrisiko ist geringer, und man kann einfach effektiver trainieren.
Carmen Nowicka
Warum macht mein Trainingslager? Also warum trainiert ihr nicht einfach in Frankfurt?
Im Mehrkampf müssen alle Disziplinen gleichzeitig verbessert werden, was eine intensive und strukturierte Vorbereitung erfordert. Ein dreiwöchiges Trainingslager im März ist ideal, da es genau in die Übergangsphase zur Sommersaison fällt. Hier kann ich den absoluten Fokus aufs Training legen, ohne Ablenkungen des Alltags. Die bessere Regeneration hilft, die hohen Trainingsumfänge optimal zu verarbeiten. Zudem motiviert es mich, die Konkurrenz ebenfalls arbeiten zu sehen. Im Vergleich zu Frankfurt bietet das warme Klima in Südafrika perfekte Trainingsbedingungen. Die Muskulatur bleibt geschmeidiger, das Verletzungsrisiko ist geringer, und man kann einfach effektiver trainieren.
Wie wird das Ganze finanziert?
Um mein Trainingslager in Südafrika finanzieren zu können, bin ich auf verschiedene Einnahmequellen angewiesen. Meine Situation ist dabei besonders, da ich sowohl einem deutschen Verein Eintracht Frankfurt als auch dem polnischen Verband angehöre. Von diesen erhalte ich Förderungen, die es mir ermöglichen, auf diesem hohen Niveau zu trainieren.
Was macht am meisten Spaß und was am wenigsten?
Am meisten Spaß macht mir definitiv das gute Wetter in Südafrika! Die Sonne und die warmen Temperaturen geben mir doppelte Motivation für die kommende Saison. Außerdem ist es einfach ein besonderes Gefühl, in so einer Umgebung zu trainieren. Am wenigsten Spaß macht es, wenn es zu Reibereien zwischen uns Athleten kommt. Das ist irgendwo normal, da wir drei Wochen lang auf engem Raum zusammen sind und nicht die gleichen Rückzugsmöglichkeiten haben wie zu Hause. Trotzdem versuchen wir, solche Situationen schnell zu klären, damit die Stimmung im Team gut bleibt.
Mein großes Ziel für diese Saison ist eine gute Platzierung bei der U23-EM in Bergen.
Carmen Nowicka
Was machst du, wenn ihr Freizeit habt?
Da wir auf internationalem Niveau trainieren, bleibt außerhalb der beiden Trainingseinheiten nicht viel Zeit. Dennoch nutzen wir die letzten Tage des Trainingslagers sowie unseren freien Sonntag, um das Land zu erkunden und einfach mal zu chillen.
Wie ist Südafrika? Was konntest du schon vom Land sehen oder habt ihr da gar keine Zeit für?
Klar, wir trainieren viel, aber in einem so tollen Land möchte ich natürlich mehr sehen als nur das Stadion! Wir haben bereits einige Strände besucht, waren in Kapstadt und haben sogar eine Safari gemacht. Südafrika ist einfach beeindruckend - die Landschaft, die Tierwelt und die Kultur sind einzigartig. Auch wenn unser Fokus auf dem Training liegt, versuchen wir, die Zeit hier bestmöglich zu nutzen und so viele Eindrücke wie möglich mitzunehmen.
Abschließend noch zu deinem Ziel für die Saison. Was hast du dir vorgenommen?
In den letzten drei Monaten habe ich mich sehr positiv entwickelt, was mir die Chance gibt, mich sowohl national als auch international gut zu positionieren. Mein großes Ziel für diese Saison ist eine gute Platzierung bei der U23-EM in Bergen. Doch das Wichtigste für mich ist, gesund zu bleiben - denn ohne Gesundheit ist alles andere nichts wert!