WM-Silber, EM-Bronze, drei Teilnahmen bei Olympischen Spielen – das sind die Highlights in 20 Jahren Leistungssport von Siebenkämpferin Carolin Schäfer. 13 Jahre davon war sie bei Eintracht Frankfurt.
Schon 2007 erregte die damals erst 15-Jährige Aufmerksamkeit, als sie bei den U18-Weltmeisterschaften die Silbermedaille im Siebenkampf gewann. Das war der Startschuss für ihre Karriere auch auf der internationalen Bühne. Nur ein Jahr später konnte Carolin Schäfer noch einen drauf setzen und gewann bei der U20-Weltmeisterschaft Gold. Ihre gute Form behielt sie auch im folgenden Jahr und wurde U20-Europameisterin im Siebenkampf.
Top-Ten-Platzierung bei EM
2012 wagte sie sich dann auch schon in das Feld der Erwachsenen. Beim Mehrkampfmeeting in Ulm stellte sie mit 6072 eine neue Bestleistung auf, verpasst allerdings noch knapp die Olympianorm. Trotzdem sicherte sie sich das Ticket für die anstehende Europameisterschaft in Helsinki. Dort wurde sie zunächst 11., rückte später aber gerade noch so unter die Top Ten, nachdem eine Mitstreiterin nachträglich disqualifiziert wurde. So etablierte sie sich auch bei den Erwachsenen auf internationaler Bühne.
2013 bewies sie sich dann als stärkste deutsche Siebenkämpferin und wurde Deutsche Meisterin in Lage. Bis zur nächsten Europameisterschaft, die 2014 in Zürich stattfand, verbesserte sie stets ihre persönliche Bestleistung. Auch bei der EM selbst konnte Carolin Schäfer diese wieder übertreffen. Sie reiste als zweitbeste Deutsche an und belegte den vierten Platz mit neuen persönlichen Rekorden im Weitsprung und über die 100 Meter Hürden.
Ein großes Highlight wartete dann 2016 auf Carolin Schäfer: Ihre erste Teilnahme bei den Olympischen Spielen. In Rio belegte sie einen hervorragenden fünften Platz und blieb nur knapp unter ihrer persönlichen Bestleistung. Diese konnte sie dann ein Jahr später beim größten Mehrkampfmeeting der Welt in Götzis wieder verbessern. Bis heute ist die Punktzahl von 6836 die Bestmarke der Eintrachtlerin geblieben. Damit erzielte die Adlerträgerin das beste Ergebnis einer deutschen Siebenkämpferin seit dem deutschen Rekord von Sabine Braun 1992 (6985 Punkte).
WM-Silber und EM-Bronze
Beim Mehrkampfmeeting in Ratingen feierte Caro Schäfer 2017 sogar Platz eins, doch ihr bisher größter Erfolg in ihrer Karriere kam direkt im Anschluss: Bei der Weltmeisterschaft in London gewann sie die Silbermedaille – das Highlight ihrer sportlichen Laufbahn. Ein Jahr später qualifizierte sie sich durch ihren Sieg beim Mehrkampfmeeting in Ratingen dann als beste Deutsche für die Heim-EM. Und auch hier sollte sie den Wettbewerb mit einer Medaille abschließen. In Berlin gewann sie die Bronzemedaille – ein besonders emotionaler Moment für die Frankfurterin.
Große Bühne zum Abschluss
2021 stand dann die Teilnahme bei ihren zweiten Olympischen Spielen auf dem Programm. In Tokio freute sich Caro über Platz sieben und 6419 Punkte. Ein Jahr später bestätigte sie erneut ihre Form und belegte bei der Europameisterschaft in München Rang sechs. Ihre dritte Teilnahme bei Olympia konnte sie dann zuletzt in Paris vollkommen genießen. Schon vor Beginn der Spiele hatte die Polizeioberkommissarin das Ende ihrer sportlichen Karriere angekündigt. In Paris reichte es zwar nicht mehr für den großen Triumph, mit Platz 17 und 6084 Punkten war es aber der würdige Abschluss vor großer Kulisse, den eine tolle Sportlerinnenkarriere verdient hat.
Während ihrer Zeit im Leistungssport ist Carolin Schäfer außerdem drei Mal zu Hessens Sportlerin des Jahres gewählt worden (2014, 2017 und 2018). Seit 2009 – mit einer kleinen Unterbrechung von zwei Jahren – ist die 32-jährige Siebenkämpferin Adlerträgerin.
Wir sind stolz, eine so tolle und erfolgreiche Sportlerin in der Eintracht-Familie zu haben.
Bestleistungen im Siebenkampf:
- 100-Meter-Hürden: 13,07 Sekunden
- Hochsprung: 1,86 Meter
- Kugelstoßen: 14,84 Meter
- 200-Meter-Lauf: 23,27 Sekunden
- Weitsprung: 6,57 Meter
- Speerwurf: 54,10 Meter
- 800-Meter-Lauf: 2:13:95 Minuten
Bestleistung Gesamtpunktzahl: 6836 Punkte
Erfolge im Überblick: | ||
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2024 | Olympische Spiele Paris | 17. Platz |
2022 | Europameisterschaft München | 6. Platz |
2021 | Olympische Spiele Tokio | 7. Platz |
2018 | IAAF World Combine Challenge | 1. Platz |
Europameisterschaft Berlin | 3. Platz | |
Mehrkampfmeeting Ratingen | 1. Platz | |
2017 | IAAF World Combine Challenge | 1. Platz |
Weltmeisterschaft London | 2. Platz | |
Mehrkampfmeeting Ratingen | 1. Platz | |
Mehrkampfmeeting Götzis | 2. Platz | |
2016 | IAAF World Combine Challenge | 1. Platz |
Olympische Spiele Rio | 5. Platz | |
Mehrkampfmeeting Ratingen | 2. Platz | |
Mehrkampfmeeting Götzis | 3. Platz | |
2015 | Mehrkampfmeeting Götzis | 2. Platz |
2014 | IAAF World Combine Challenge | 2. Platz |
Europameisterschaft Zürich | 4. Platz | |
Mehrkampfmeeting Talence | 1. Platz | |
2013 | U23 Europameisterschaft Tampere | 6. Platz |
2012 | Europameisterschaft Helsinki | 10. Platz |
2011 | U23 Europameisterschaft Ostrava | 5. Platz |