03.07.2023
Leichtathletik

Erfolgreiche Deutsche U23-Meisterschaften

Bei den Deutschen Meisterschaften der U23 am vergangenen Wochenende konnten die Adlerträger:innen auf ganzer Linie überzeugen und zahlreiche Erfolge und Medaillen bejubeln.

Am vergangenen Wochenende stand mit den Deutschen Meisterschaften der U23 das erste nationale Highlight der diesjährigen Sommersaison auf dem Programm. Mit über 20 Adlerträger:innen war die Eintracht dabei zahlreich vertreten und konnte letztendlich in Göttingen auch einige Medaillen und Erfolge bejubeln.

Adlerträger lösen EM-Ticket

Das erfolgreiche Wochenende eröffnete Diskuswerfer Marius Karges. Der U20-Weltmeister des vergangenen Jahres, der in dieser Saison erstmals in der U23 an den Start geht, sicherte sich bei seiner nationalen Premiere in der neuen Altersklasse die Silbermedaille und das sichere Ticket für die U23-Europameisterschaften in Espoo (Finnland). Der Frankfurter fand gut in den Wettkampf hinein und konnte sich bereits mit dem ersten Versuch (57,41 Meter) auf dem zweiten Rang festsetzten, von dem ihn in der Folge auch niemand mehr verdrängen konnte – ein erfolgreicher Wettkampf. „Ich bin grundsätzlich mit Platz 2 und dem EM-Ticket zufrieden. Allerdings hatte ich mir leistungstechnisch mehr erhofft. Für die EM ist eine Medaille und eine Leistung im Bereich meiner persönlichen Bestleistung das klare Ziel“, so Karges.

Diesen Erfolg mit meinem Team gemeinsam feiern zu können bedeutet mir unglaublich viel und ich bin immer noch überwältigt.

Philip Hennemuth

Nur kurze Zeit später folgte im zweiten 100 Meter-Sprintfinale die Krönung eines starken ersten Frankfurter Wettkampftages. Eintrachtlerin Alisha Zwergel, die in dieser Saison eine wahre Leistungsexplosion feiert, konnte ihre großartige Form auch in Göttingen eindrucksvoll unter Beweis stellen. Nach ebenfalls guten Leistungen in Vorlauf und Halbfinale flog Zwergel, ebenso wie ihr Vereinskollege Hennemuth, im Finale zu Platz drei und der sicheren Nominierung für die 4x100 Meter-Staffel für die U23-EM in Espoo (Finnland). Auch für sie geht damit ein Traum in Erfüllung.

Klose sichert sich den Titel, Kienast fährt zur EM

Den ersten Titel des Wochenendes sicherte sich zu Beginn des zweiten Tages Hammerwurfspezialist Sören Klose. In Abwesenheit seines stärksten Konkurrenten Merlin Hummel, dominierte der Frankfurter die Konkurrenz eindrucksvoll und sicherte sich somit unangefochten den Titel. Bereits mit dem ersten Versuch (69,99 Meter) setzte sich der Frankfurter unerreichbar an die Spitze des Feldes und konnte den Wettkampf am Ende mit einem Vorsprung von über 7 Metern und einer Tagesbestweite von 72,97 Metern gewinnen und sich ebenfalls das Ticket nach Espoo sichern. „Ich freue mich natürlich sehr über meinen zweiten U23-Titel, auch wenn ich mir einen Zweikampf mit Merlin Hummel gewünscht hätte. Bei der EM gilt es nun noch eine Schippe draufzulegen und die Medaillen anzugreifen, auch wenn das natürlich nicht leicht wird“, so Klose.

Die Letzten zwei Jahre, waren wohl die lehrreichsten und schwierigsten Jahre meines Lebens.

Lucie Kienast

Das zweite Ticket des zweiten Tages sicherte sich wenige Zeit später dann Siebenkämpferin Lucie Kienast. Die Adlerträgerin, die besonders im Weitsprung ihre Stärken hat, konnte sich in Göttingen endgültig von ihrer langen Verletzungspause zurückmelden. Die Frankfurterin, die in den letzten Jahren mit einem Kreuzbandriss, einer Fersenprellung sowie einem Bänderriss zu kämpfen hatte, feierte in dieser Saison ihr Comeback und nun bei den Deutschen Meisterschaften ihren ersten großen Erfolg im Eintracht-Dress. Im Weitsprung-Wettkampf konnte sich die Frankfurterin von Beginn an auf den Podestplätzen festsetzen und war von diesen nicht mehr zu verdrängen – auch wenn es am Ende nochmal knapp wurde. Letztendlich sicherte sich Kienast mit einer Tagesbestweite von 6,22 Metern, weitengleich mit der zweitplatzierten Samira Attermeyer (LG Olympia Dortmund) und einen Zentimeter vor der viertplatzierten Pia Meßing (TV Gladbeck 1912) die Bronzemedaille – ein toller Erfolg und ein wichtiger Schritt für die Frankfurterin. „Die Letzten zwei Jahre waren wohl die lehrreichsten und schwierigsten Jahre meines Lebens. Ich bin super happy jetzt gesund zurück zu sein und freue mich sehr auf die EM in Espoo“, so Kienast.

Gußmann wird zweiter, Holluscheck sorgt für Überraschung

Doch nicht nur Kienast konnte sich nach langer Verletzungspause am vergangenen Wochenende eindrucksvoll zurückmelden, denn auch der ehemalige Hochspringer Darius Gußmann, feierte in Göttingen einen großen Erfolg. Der Frankfurter hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit Rückenproblemen zu kämpfen und musste somit seine Karriere im Hochsprung beenden – doch aufgeben war für Gußmann nie eine Option. Der Eintrachtler schloss sich im vergangenen Jahr der Sprintgruppe von Trainer Florian Daum an, um zukünftig über die 400 Meter Hürden an den Start zu gehen – ein Experiment, das wohl nicht besser hätte Laufen können. Ein Jahr nach seinem Wechsel konnte sich der Frankfurter am vergangenen Wochenende bei der Deutschen U23-Meisterschaft in einer starken Zeit von 51,41 Sekunden den zweiten Rang und somit seine erste nationale Medaille sichern – eine Ausrufezeichen und der Anfang eines neuen Kapitels. "Nach meiner ersten Saison über die 400 Meter Hürden bei den Deutschen Meisterschaften eine Medaille zu gewinnen, bedeutet mir extrem viel. Es fühlt sich an wie ein Neuanfang, bei dem ich sehr gespannt bin, wo die Reise hingeht. Persönlich möchte ich mir dabei keine Grenzen setzen", so Gußmann.

Die letzte individuelle Medaille des Wochenendes sicherte sich abschließend überraschend Weitspringer Julian Holluscheck. Der U20-Athlet startete gut in den Wettkampf und flog bereits im ersten Versuch mit 7,06 Metern auf Platz drei, von dem ihn in der Folge keiner mehr verdrängen konnte. Zwar kam Noah Fischer (TV Herbolzheim) im vierten Versuch nochmal gefährlich nah (7,04 Meter), doch am Ende reichte es für den Nachwuchsspringer überraschend für die Medaille – eine tolle Leistung.

Staffeln küren U23-Party in Göttingen

Doch damit nicht genug. Bereits am Morgen des zweiten Tages gab es gleich doppelten Grund zur Freude. Zunächst sicherte sich die Männerstaffel in der Besetzung Stahl, Hennemuth, Borchardt und Gußmann in einer Zeit von 40,88 Sekunden die Bronzemedaille, ehe es ihnen die Frauen in der Besetzung Eidam, Zwergel, Stavenow und Neeb kurze Zeit später gleichtaten und ebenfalls Bronze gewinnen konnten. Für Abteilungsleiter Michael Krichbaum ein beispielhafter Erfolg an einem ganz besonderen Wochenende. „Das Wochenende in Göttingen war vielleicht das besonderste Wettkampf-Wochenende, dass ich als Abteilungsleiter bisher erleben durfte. Die Teamdynamik war herausragend und der Grundstein für die zahlreichen Erfolge. Ich bin unglaublich stolz auf unsere Athletinnen und Athleten, die allesammt tolle Leistungen gezeigt haben und freue mich jetzt schon auf die kommenden Deutschen Meisterschaften der aktiven Altersklassen in Kassel, wo wir mit einem rekordverdächtigen Aufgebot vertreten sein werden, so Krichbaum zusammenfassend.