17.02.2021

Erfolgsversprechende Nachwuchsathleten

Mit Miriam Sinning und Phillip Heckmann gehen am kommenden Wochenende zwei U23-Athleten der Eintracht bei den Deutschen Meisterschaften in Dortmund an den Start.

Deutsche Meisterschaften bei den Aktiven sind für Miriam Sinning und für Philipp Heckmann längst kein Neuland mehr. Dabei gehören beide Athleten eigentlich noch dem Jugendbereich an. Für Sinning sind es, wenn man die Teilnahmen im Mehrkampf und in Einzeldisziplinen zusammenrechnet, bereits die fünften Deutschen Meisterschaften bei den Erwachsenen. An ihre Premiere in Nürnberg im Jahr 2018 erinnert sie sich noch gut. „Ich war ziemlich aufgeregt, man merkt schon, dass es eine andere Stimmung als bei den Jugendmeisterschaften ist“, erzählt die Mehrkämpferin. Die damals 19-Jährige startete im zweiten Vorlauf über die 100-Meter-Hürden. Auf der Bahn neben ihr stand keine Geringere als die amtierende Bronzemedaillengewinnerin der Weltmeisterschaften von London, Pamela Dutkiewicz. „Da fühlt man sich schon etwas klein“, so Sinning rückblickend und muss dabei lachen. Sinning wurde mit 14,28 Sekunden Siebte in ihrem Vorlauf. „Damals war ich nicht ganz zufrieden, weil es für mich keine gute Zeit war.“ Doch im vergangenen Sommer lief es für die Eintrachtlerin deutlich besser. Bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Vaterstetten konnte sie ihre Bestleistung von 13,75 Sekunden aus dem Jahr 2016 auf 13,71 Sekunden verbessern. „Ich war einfach unglaublich erleichtert. Meine Bestleistung war zu diesem Zeitpunkt schon vier Jahre alt und ich habe mich einfach riesig gefreut.“

Hoffnung auf das Finale

Auch in diesem Winter ist die mittlerweile 22-Jährige wieder schnell unterwegs. Beim ersten Frankfurter Wintercup durchquerte die Mehrkämpferin den 60 Meter langen Hürdenwald in 8,59 Sekunden. Ein Einstieg nach Maß. „Mit der Hürdenzeit bin ich sehr zufrieden. Die Zeit war nur drei Hundertstel von meiner Bestleistung entfernt und so schnell bin ich noch nie in eine Hallensaison eingestiegen“, berichtet Sinning, deren Trainingsleistungen bereits schnelle Zeiten vermuten ließen. „Das Training lief gut, aber das ich direkt so gut im Wettkampf laufen würde, hätte ich nicht gedacht.“ Nach dem Wintercup war eigentlich keine weitere Hallensaison geplant und für die Mehrkämpferin sollte der Fokus auf der Vorbereitung für den Sommer liegen.

Bei einem Meisterschaftsrennen zu laufen, ist immer etwas Besonderes.

Miriam Sinning

„Es war aber schnell klar, dass die Deutschen Meisterschaften im Mehrkampf nicht stattfinden würden, sodass wir uns entschieden haben, in das Aufbautraining für die Sommersaison zu gehen.“ Dass ihre Zeit für die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft der Spezialistinnen reichen würde, stand zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht fest. „Aufgrund der begrenzten Startfelder, die es wegen Corona derzeit gibt, habe ich nicht damit gerechnet“, betont Sinning. Doch dann kam die erfreuliche Nachricht: 13,80 Sekunden reichen für die Qualifikation und aufgrund ihrer Vorleistungen des vergangenen Sommers ist die junge Athletin für die DM qualifiziert. „Mein Trainer hat mich vor circa zwei Wochen gefragt, ob ich denn nicht doch bei den Deutschen Meisterschaften laufen will.“ Eine Frage, die keiner Entscheidung benötigte, auch wenn der ursprüngliche Fahrplan ein anderer war. Kurzerhand wurde die Trainingsplanung mit Trainer Philip Schlesinger umgestellt und auf die Meisterschaften ausgerichtet. Ein letzter Test beim Einladungswettkampf der Eintracht am vergangenen Wochenende zeigte noch einmal ihre gute Form. Die Uhr stoppte 8,78 Sekunden – auch wenn Sinning sich damit nicht unbedingt zufrieden zeigte, ist es eine gute Ausgangslage für die Titelkämpfe, auf die sich die Adlerträgerin nun natürlich ganz besonders freut. „Bei einem Meisterschaftsrennen zu laufen, ist immer etwas Besonderes und macht richtig Bock. Ich möchte an meine Leistungen vom Saisoneinstieg anknüpfen und einen guten Lauf zeigen.“ Wenn sie diese Leistung erneut abrufen kann, darf sie sich berechtigte Hoffnungen auf die Finalteilnahme machen.

Er will hoch hinaus

Hohe Ziele, in Form von entsprechender Höhe, hat sich Hochspringer Philipp Heckmann für die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften gesetzt. Der junge Athlet, der von Günter Eisinger trainiert wird, der unter anderem Top-Hochspringerin Ariane Friedrich zur Weltspitzte führte, geht in Dortmund in seine zweiten Titelkämpfe. Auch er erinnert sich noch gut an die Hallen-Meisterschaften im vergangenen Jahr, die in Leipzig stattfanden. Dort übersprang er 2,10 Meter, bestätigte seine bis dato aufgestellte Bestleistung und belegte den fünften Platz.

Eine Platzierung, die er auch in diesem Jahr wieder anstrebt und fest im Blick hat. „Wenn ich ein Ziel nennen müsste, dann wäre es wahrscheinlich unter die Top 5 zu kommen“, erklärt der Adlerträger im Gespräch. Auch in Sachen „Höhe“ hat sich der 21-Jährige einiges vorgenommen – und will dabei hoch hinaus. „2,14 Meter würde ich gerne springen.“ Das wäre zugleich die Höhe seiner aktuellen Bestleistung, die er im Sommer 2020 aufstellen konnte. Sechs Zentimeter muss der Frankfurter dafür draufpacken, denn in der bisherigen Hallensaison übersprang er 2,08 Meter. Eine Höhe, die ihn bisher nicht zufrieden stellt. Im Gegenteil: Es ist die Motivation, um am Wochenende anzugreifen. „Das Training läuft gut, aber in den Wettkämpfen bisher noch nicht.“ Die geforderte Zufriedenheit soll am kommenden Wochenende eintreten, auch wenn sich Heckmann bisher mit der Corona-Situation, damit einhergehend den fehlenden Zuschauern und kleinen Teilnehmerfeldern eher schwer tat, die nötige Spannung aufzubauen. „Zwei Wettkämpfe auf Trainingsboden mit vier Teilnehmern sorgen nicht für ein optimales Gefühl“, erzählt der Adlerträger, auch wenn er natürlich dennoch froh ist, überhaupt Wettkämpfe bestreiten zu dürfen. Umso größer ist aber jetzt die Vorfreude auf die Hallen-Meisterschaft. Mit der nötigen Spannung könnte für ihn eine Top-Platzierung herausspringen.