31.07.2021

Frankfurter Überraschung?

Nach sehr guten Vorläufen stehen die 400-Meter-Hürdenspezialisten Joshua Abuaku und Luke Campbell im Olympischen Halbfinale. Gelingt dabei den Frankfurtern die Überraschung und der Finaleinzug?

Bei ihren ersten Olympischen Spielen machen die Frankfurter Joshua Abuaku und Luke Campbell bislang eine sehr gute Figur. Die Eintrachtler konnten in ihrem Vorlauf durch schnelle Zeiten sowie gute Platzierungen den Sprung ins Olympische Halbfinale schaffen und stehen nun vor dem nächsten Highlight ihrer Leichtathletikkarriere.

Campbell tankt viel Selbstvertrauen

Insbesondere Luke Campbell sorgte in seinem Vorlauf für Aufsehen. Der Deutsch-Amerikaner startete gemeinsam mit Weltrekordler Karsten Warholm im dritten der fünf Vorläufe über die 400 Meter Hürden – von Ehrfurcht keine Spur. Campbell führte das Feld auf den ersten 250 Metern an und musste Warholm lediglich auf der Zielgeraden ziehen lassen. „Ich wollte um jeden Preis unter die ersten vier laufen und mich für das Halbfinale qualifizieren. Als ich bei 300 Metern gemerkt habe, dass Karsten und ich gemeinsam in Führung lagen, habe ich entschieden, ein bisschen Tempo rauszunehmen, um Kräfte zu sparen“, erklärt Campbell.

Ich bin mir sicher, im nächsten Rennen kann ich die schnellste Zeit meines Lebens laufen.

Luke Campbell

Umso positiver fällt das Zwischenfazit des Frankfurters aus. „Natürlich ist jemand wie Warholm auf einem anderen Level, aber ich konnte heute viel für das Halbfinale mitnehmen“, so Campbell. Insbesondere das Selbstbewusstsein des Adlerträgers ist durch die starke Leistung gewachsen – ein wichtiger Faktor, um ganz vorne mit dabei zu sein. „Ich habe durch den Vorlauf so viel Selbstvertrauen getankt, dass ich noch einmal ganz anders eingestellt bin als vor zwei Tagen. Ich bin mir sicher, im nächsten Rennen kann ich die schnellste Zeit meines Lebens laufen und ein Wörtchen um die Finalteilnahme mitreden. Ob dieser Traum wirklich wahr wird, werden wir sehen. Aber wenn man nicht daran glaubt, klappt es auch nicht“, so der Frankfurter euphorisch. Um 14.15 Uhr ist es so weit. Campbell startet im zweiten von drei Halbfinals von Bahn sieben ins Rennen.

„Mindestziel erreicht“ – was jetzt?

Anders als sein Vereins- und Trainingskollege Campbell qualifizierte sich Joshua Abuaku nicht über die Platzierung, sondern als einer von vier Zeitschnellsten für die Halbfinalläufe. Abuaku schrammte dabei mit einer Zeit von 49,50 Sekunden nur um eine Hundertstelsekunde an seiner Bestzeit vorbei und blickt ebenfalls gestärkt in Richtung Halbfinale. „Das Mindestziel ist jetzt erreicht und von jetzt an kann alles passieren.

Ich denke, dass ich definitiv nochmal schneller laufen kann, und am Ende werden wir sehen, wofür das reicht.

Joshua Abuaku

Ich denke, dass ich definitiv nochmal schneller laufen kann, und am Ende werden wir sehen, wofür das reicht“, so der Frankfurter vorausschauend. Die Voraussetzungen sind für den Frankfurter dabei alles andere als leicht. Im ersten von drei Halbfinalläufen trifft Abuaku auf die zwei Top-Favoriten, Karsten Warholm und Rai Benjamin. Beide konnten die 47-Sekunden-Marke bereits mehrfach unterbieten und sind auf Platz eins und drei der ewigen Bestenliste zu finden. Der Startschuss für das erste hochklassige Halbfinale über 400 Meter Hürden erfolgt um 14.05 Uhr.

Für das Finale qualifizieren sich jeweils die zwei Laufschnellsten und zwei weitere Zeitschnellste. Wir Drücken unseren Frankfurter Jungs fest die Daumen und wünschen viel Erfolg!