Die besten deutschen Mehrkämpfer:innen trafen sich von Freitag bis Sonntag in Hannover, um im Rahmen der Deutschen Meisterschaften um Medaillen zu kämpfen. Auch sechs Adlerträger:innen nahmen den Weg in die Hauptstadt Niedersachsens auf sich – mit dem Ziel Edelmetall.
Edelmetall knapp verpasst
Vorjahressiegerin Marie Jung trat in der Altersklasse der weiblichen U23 an und beendete ihren Siebenkampf mit ihrer Saisonbestleistung. Vor allem über die 800 Meter wusste die Eintrachtlerin zu überzeugen und erreichte mit 2:20,79 Minuten die schnellste Zeit in ihrer Altersklasse. Auch im Weit- und Hochsprung stimmten die Leistungen der sprungstarken Mehrkämpferin, die mit 6,06 Metern und 1,71 Metern jeweils den zweiten Platz in den beiden Disziplinen belegte.
Der vierte Platz tut weh, ich wollte unbedingt eine Medaille.
Marie Jung, Siebenkämpferin
Dennoch hadert die Adlerträgerin mit ihrem Wettkampf, denn es reichte letztlich knapp doch nicht für eine Medaille: „Der vierte Platz tut weh, ich wollte unbedingt eine Medaille“, erklärt die Siebenkämpferin im Nachhinein. „Es ging am ersten Tag mit einer persönlichen Bestzeit über die Hürden auch eigentlich gut los, aber im Kugelstoßen und auf dem 200 Metern habe ich Punkte liegen gelassen – da haben mir schon etwas die Kräfte gefehlt. Ich musste dann im 800-Meter-Lauf über zehn Sekunden herauslaufen, um noch eine Medaille zu holen. Ich habe deshalb alles riskiert und bin schnell gestartet, konnte das Tempo aber leider nicht durchhalten.“ Trotz persönlicher Saisonbestleistung in der Gesamtwertung landete Marie Jung so auf Rang vier. 5482 Punkte standen nach sieben Disziplinen auf dem Konto der gebürtigen Ulmerin, womit sie das Podest um lediglich 89 Punkte verpasste.
Köchling holt Bronze
Fara Köchling und Julia Badenhausen gingen in der Altersklasse U18 an den Start und hinterließen in Hannover einen positiven Eindruck. Julia Badenhausen sprang im Hochsprung mit 1,68 Metern bei den U18-Athletinnen am höchsten und schloss ihren Siebenkampf mit einer persönlichen Bestleistung von 4954 Punkten auf dem achten Rang ab. Vereinskollegin Fara Köchling machte es sogar noch besser, lieferte mit 5209 Punkten ebenfalls ihre persönliche Bestleistung und sicherte sich die Bronzemedaille.
U18-Athlet Carl Wiegand reist ebenfalls mit einer persönlichen Bestleistung zurück nach Frankfurt. Der Adlerträger überzeugte mit einer Zeit von 4:40,25 Minuten im 1500-Meter-Lauf und mit 14,78 Sekunden bei den 110-Meter-Hürden vor allem läuferisch und landete mit 6727 Punkten schließlich auf dem achten Platz. Auch Eintrachtler Nicolas Ziegler zeigte in der Altersklasse U20 einen gelungenen Wettkampf und schloss die Deutschen Meisterschaften mit 6598 Punkten als Siebtplatzierter ab – ebenfalls Saisonbestleistung für den Frankfurter.
Bechmann feiert Comeback
Andreas Bechmann gab bei den Deutschen Meisterschaften nach langer Leidenszeit sein Comeback im Zehnkampf. Im April 2023 riss sich der Frankfurter seine Achillessehne, seitdem absolvierte er keinen Wettkampf mehr über alle zehn Disziplinen. Dementsprechend stand in Hannover nicht seine Platzierung im Fokus, sondern das Ziel, einen schmerz- und verletzungsfreien Zehnkampf zu bestreiten.
Zunächst startete der Adlerträger stark in den Wettkampf und lag nach den ersten fünf Disziplinen mit 3960 Punkten auf dem vierten Rang in Schlagdistanz zu den Medaillenrängen. Vor allem im Hoch- und Weitsprung sowie im Kugelstoßen lieferte der 24-Jährige gute Werte und hielt mit der Spitze mit. Trotz des guten Starts in den Wettbewerb trat Andreas Bechmann am zweiten Wettkampftag aufgrund von Schmerzen aus einer alten Verletzung nicht mehr an und brach den Zehnkampf ab.
Es ist schade, dass ich nur fünf Disziplinen absolvieren konnte.
Andreas Bechmann, Zehnkämpfer
„An dem Wochenende hat einfach die Geschwindigkeit gefehlt, die Zeiten über 100 und 400 Meter sind indiskutabel schlecht“, äußert sich Andreas Bechmann selbstkritisch. „Mit den anderen Ergebnissen bin ich aber zufrieden. Leider hat der erste Wettkampftag aber eine Altverletzung von mir wieder verschlechtert. Ich habe mich dann in Absprache mit meinem Trainer und meinem medizinischen Team entschieden, nicht mehr weiterzumachen. Es ist schade, dass ich nur fünf Disziplinen absolvieren konnte. Wir haben aber gesehen, dass es funktioniert und ich wieder einen Zehnkampf absolvieren kann. Ich werde mich jetzt ausruhen und mit meinen Medizinern dafür sorgen, topfit in die nächste Saison zu starten.“