07.06.2021

Heinrich feiert ersten Titel

Bei den Deutschen Meisterschaften konnte die Eintracht an Tag zwei gleich vier Medaillen bejubeln. Mit Gold über die 800 Meter gab es auch einen Meistertitel für Marvin Heinrich.

Marvin Heinrich darf den Sieg über 800 Meter bejubeln.

Den zweiten Meisterschaftstag eröffnete die Hammerwerferin Lucie Holzapfel. Die Frankfurterin startete bei ihren ersten Deutschen Meisterschaften der Erwachsenen und schaffte es dabei sofort in den Endkampf. Holzapfel erwischte einen guten Tag und kam bereits beim Einwerfen nah an die 60-Meter-Marke heran. Im Wettkampf konnte die Frankfurterin daran anknüpfen und beförderte ihr vier Kilo schweres Arbeitsgerät auf eine Tagesbestweite von 59,41 Meter. Damit landete die Eintrachtlerin auf dem achten Rang – eine gute Leistung bei ihrer DM-Premiere.

Erstes Edelmetall

Für das erste Highlight des Tages sorgten die 400 Meter-Hürden-Spezialisten Luke Campbell und Joshua Abuaku. Die Vereins- und Trainingskollegen gingen gemeinsam mit Vorjahressieger Constantin Preis (VfL Sindelfingen) und Emil Agyekum (SCC Berlin) als Favoriten in das Finale. Campbell und Abuaku erwischten einen guten Start und machte von Beginn an viel Druck auf die Konkurrenz. Der Deutsch-Amerikaner Campbell führte nach 200 Metern deutlich das Feld an und konnte den Vorsprung mit auf die Zielgerade nehmen. Auf den letzten 100 Metern musste er seinem furiosen Start allerings Tribut zollen und Preis sowie Agyekum ziehen lassen. Campbell kam letztlich auf Platz drei ins Ziel und sicherte sich somit in 50,70 Sekunden Bronze. Nur knapp dahinter landete Joshua Abuaku, der mit einer Zeit von 50,85 Sekunden Platz vier belegte.

Während der Entscheidungsrennen über die 400 Meter Hürden fand im Wurfring das Diskusfinale der Frauen statt. Mit von der Partie war mit Charleen Zoschke auch eine Adlerträgerin, die allerdings einen gebrauchten Tag erwischte. Die 22-Jährige fand nicht in den Wettkampf hinein und kam in ihren ersten drei Versuchen nicht über 49,66 Meter hinaus. Da ihre Konkurrentinnen allesamt weiter geworfen hatten, schied die U23-Athletin der Eintracht nach nur drei Würfen aus dem Wettkampf aus.

Drei Medaillen in Lauffinals

Mit Spannung war das 800 Meter-Finale der Männer erwartet worden. Neun Läufer gingen das Finale an, darunter gleich drei Eintrachtler: Marvin Heinrich, Dennis Biederbick und Marc Reuther. Die Drei sortierten sich zu Beginn des Rennens sofort als Trio an der Spitze des Feldes ein, passierten die 400 Meter-Marke in 53 Sekunden und lieferten sich dabei einen packenden Meisterschaftskampf. Eingangs der Zielkurve ergriff Marvin Heinrich die Führungsrolle und gab sie auch nicht mehr ab. Im Zielsprint konnte der Adlerträger den aufkommenden Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) und Vereinskollege Dennis Biederbick standhalten und das Rennen in 1:47,62 Minuten für sich entscheiden. Für Heinrich ist es der erste Deutsche Meistertitel. Ein Erfolg, den der 23-Jährige kurz nach dem Rennen kaum begreifen konnte. „Ich weiß momentan überhaupt nicht, was ich sagen soll. Ich freue mich sehr, habe aber noch lange nicht realisiert, was heute passiert ist“, so Heinrich. Nur knapp dahinter landete Dennis Biederbick, der in einer Zeit von 1:47,84 Minuten, wie bereits im Vorjahr, Dritter wurde. Marc Reuther musste am Ende die Konkurrenz ziehen lassen und landete auf dem fünften Platz.

Nur kurze Zeit später folgte mit den 1500 Metern das nächste Highlight im Laufbereich. Adlerträger Amos Bartelsmeyer ging als deutscher Jahresschnellste ins Finale. Das Tempo des Feldes war von Beginn an sehr hoch und auf die Olympianorm von 3:35 Minuten ausgerichtet. Angeführt von dem Hanauer Lukas Abele gingen die Favoriten Robert Farken (SC DHFK Leipzig e.V), Marc Tortell (Athletics Team Karben), Amos Bartelsmeyer, Homiyu Tesfaye (TSV Pfungstadt) und Marius Probst (Tv Wattenscheid) in die letzte Runde des Rennens. In der Zielkurve konnte der Leipziger Farken bereits ein Loch reißen. Bartelsmeyer versuchte zwar noch zu folgen, konnte aber das schnelle Tempo des Leipzigers an diesem Tag nicht mitgehen. Im Zielsprint musste sich der Frankfurter noch Marius Probst geschlagen geben und landete in einer Zeit von 3:36,40 Minuten auf dem Bronze-Rang. Für Bartelsmeyer dennoch ein zufriedenstellendes Ergebnis. „Es war okay heute. Die Jungs haben ein sehr schnelles Rennen gemacht und am Ende hatte ich ein wenig müde Beine. Ich freue mich aber trotzdem über die Medaille“, betont Bartelsmeyer nach dem Rennen.

Fleischhauer beschließt Meisterschaftswochenende

Georg Fleischhauer, der bereits am Vortag die Bronzemedaille über die 110 Meter Hürden gewinnen konnte, war auch am zweiten Meisterschaftstag erneut gefragt. Der Erfahrenste des SGE-Aufgebots startet bereits am frühen Vormittag in den Halbfinals über 200 Meter und konnte sich mit einer Vorlaufzeit von 21,43 Sekunden für das Finale qualifizieren. Um 17.20 uhr war es dann soweit: Fleischhauer startete auf Bahn eins in den Endlauf und zeigte ein gutes Rennen. Der 32-Jährige kam letztendlich in einer Zeit von 21,49 Sekunden als Sechster ins Ziel. Ein gutes Ergebnis für den Hürdenspezialisten. „Ziel war erstmal das Finale, das habe ich geschafft und daher bin ich grundsätzlich zufrieden. Es ist leider nicht ganz die Zeit, die ich mir gewünscht hätte, aber da haben die äußeren Bedingungen auch zu wenig mitgespielt“, erklärt Fleischhauer.

Die Frankfurter Athleten*innen reisen mit insgesamt fünf Medaillen im Gepäck zurück in die Mainmetropole. Für Abteilungsleiter Michael Krichbaum ein gelungenes Wochenende. „Ich freue mich sehr über die Ergebnisse. Es ist klar, dass es hier und da immer mal etwas gibt, was nicht optimal läuft, aber im Grunde können wir als Verein sehr glücklich sein“, betont Krichbaum, dem insbesondere zwei Dinge herausstellen möchte: „Natürlich freue ich mich besonders über das Ergebnis über 800 Meter. Drei Läufer unter den ersten Fünf zu haben, ist etwas ganz besonderes. Außerdem bin ich überzeugt, dass wir mit vier U23-Athleten, die am Start waren, eine gute Perspektive für die Zukunft haben.“