Eigentlich wollte Katharina Heinig (Foto: Heinig) am Sonntag in Zürich die Marathon-Olympia-Norm angreifen. Doch das schlechte Wetter machte ihr einen Strich durch die Rechnung, sie konnte das Rennen unterkült nicht beenden.
Sie hat einige Verletzungssorgen hinter sich und hat sich wieder ran gekämpft. Am Sonntag wollte Katharina Heinig zeigen, was in ihr steckt, was sie sich in hartem täglichen Training erarbeitet hat. Beim Zürich-Marathon wollte sie die Olympia-Norm von 2:30:30 Stunden unterbieten und sogar unter 2:30 Stunden bleiben, um sich noch in das deutsche Olympia-Team zu laufen.
Mutig nahm sie das Rennen auf, begleitet unter anderem von Trainingskollege Nico Sonnenberg, lag gut, das Ziel Olympia schien zum Greifen nah. Sie lief in Führung, deutlich vor den Konkurrentinnen. Doch dann machte der 26-Jährigen das April-Wetter einen Strich durch die Rechnung. Schneeregen und Hagel. Temperaturen um null Grad. Katharina Heinig wurde langsamer, ihr durchtrainierter Körper kühlte aus, die Muskeln krampften, zweimal stürzte sie.
Nach 26 Kilometern wurde sie unterkühlt aus dem Rennen genommen. Die letzte Olympia-Chance: dahin. Den Kampfeswillen hat sie aber keinesfalls verloren. Bei der EM in Amsterdam wird sie im Halbmarathon starten und hat dort schon jetzt ein Ziel im Blick: „Ich hole mir bei der EM in Amsterdam eine Medaille!“ Alle Frankfurter Leichtathleten drücken ihr dafür die Daumen!
Katharina Heinig hat sich nach dem Rennen in Zürich auf Facebook zu Wort gemeldet. Hier ihre emotionalen Worte:
„Es hat nicht sollen sein. Ja, wie geht´s mir... Enttäuscht, traurig, sauer, sprachlos, leer, zum Heulen zumute. Die Frage, warum? Ende April Schneeregen und Hagel, Temperaturen knapp über 0, leichter Wind, der die Nässe auf der Haut unerträglich machte, Energie und Wärme entzog, die Muskulatur lähmte, das Laufen zu einer zähen körperlichen Bewegung machte und ich bei km 17/18 zu Frieren anfing. Mitten im Rennen, gut gefangen nach den anfänglich ruhigeren 10 km. 3:30/3:31 rollte es dann! Ich war drin und fühlte mich gut. Dann kam wieder der Schneeregen. Anfänglich krampfte nur mein rechter Oberschenkel am oberen Ansatz, aber das war nicht schlimm, bei 19 konnte ich kaum noch meine Flasche greifen - Hände, Arme… alles taub. Selbst meine Kiefermuskeln verkrampften und die Zähne klapperten... Aber ich lag weit in Führung. Das Tempo haltend war sogar noch Rio drin! Aber wir wurden langsamer, HM weit entfernt von jeglicher Norm! Ich wollte das Rennen aber wenigstens nach Hause bringen, einen Sieg holen, dann lag ich aber schon das erste Mal längs auf der Straße! Zwischen km 23/24. Ich habe keine Ahnung, wie es zu dem Sturz kam, ich lag einfach plötzlich. Meine Jungs halfen mir hoch, ich lief weiter, nicht mal mehr 20 km - ich wollte weiter, bei km 25 konnte ich das Trinken nicht mehr wirklich händeln - Nico lief dann neben mir, schob mich weg vorm Bordstein, dem ich nach seinen Aussagen immer mal wieder zu nah kam - kurz nach km 26 lag ich wieder.
Ich spürte nichts, weder Beine, noch Hände, noch Arme. Mit Unterkühlung wurde ich ins Sanitätszelt gebracht, mit Decken versucht mich zu wärmen, nach 90 Minuten Schüttelfrost und Krämpfen kam mein Freund mit einem Taxi endlich zu uns durch und holte uns ins Hotel... Die Vorjahressiegerin fiel 1 km nach mir und kam mit einen Rettungswagen ins Krankenhaus, wie 5, 6 weitere Elite-Athleten...
Jetzt wieder etwas aufgewärmt hoffe ich, dass keiner von uns krank wird, die körperlichen Schäden wie Schürfwunden und offene Knie und Ellenbogen, sowie Muskulatur heilen. Mental ... Da bleibt das Warum? Warum ich? Warum soll es nicht sein? Warum heute !? Warum das ganze Frauenelite-Feld und ein großer Teil der Männer raus? Warum darf ich es nicht mal allen zeigen? Allen Kritikern und Zweiflern, allen Freunden und meiner Familie, den Menschen die mich tagtäglich unterstützen und an mich glauben - warum Ihnen es nicht zurückgeben? ... Pech? Schicksal? Egal, es kommt aufs Gleiche raus! Wunden lecken, aufstehen weitermachen ... Gerade tut das alles verdammt weh ...
Aber eine Kampfansage habe ich bereits getätigt! Nein, mich bekommt ihr nicht klein - ich hole mir bei der EM in Amsterdam eine Medaille!“
Sie hat einige Verletzungssorgen hinter sich und hat sich wieder ran gekämpft. Am Sonntag wollte Katharina Heinig zeigen, was in ihr steckt, was sie sich in hartem täglichen Training erarbeitet hat. Beim Zürich-Marathon wollte sie die Olympia-Norm von 2:30:30 Stunden unterbieten und sogar unter 2:30 Stunden bleiben, um sich noch in das deutsche Olympia-Team zu laufen.
Mutig nahm sie das Rennen auf, begleitet unter anderem von Trainingskollege Nico Sonnenberg, lag gut, das Ziel Olympia schien zum Greifen nah. Sie lief in Führung, deutlich vor den Konkurrentinnen. Doch dann machte der 26-Jährigen das April-Wetter einen Strich durch die Rechnung. Schneeregen und Hagel. Temperaturen um null Grad. Katharina Heinig wurde langsamer, ihr durchtrainierter Körper kühlte aus, die Muskeln krampften, zweimal stürzte sie.
Nach 26 Kilometern wurde sie unterkühlt aus dem Rennen genommen. Die letzte Olympia-Chance: dahin. Den Kampfeswillen hat sie aber keinesfalls verloren. Bei der EM in Amsterdam wird sie im Halbmarathon starten und hat dort schon jetzt ein Ziel im Blick: „Ich hole mir bei der EM in Amsterdam eine Medaille!“ Alle Frankfurter Leichtathleten drücken ihr dafür die Daumen!
Katharina Heinig hat sich nach dem Rennen in Zürich auf Facebook zu Wort gemeldet. Hier ihre emotionalen Worte:
„Es hat nicht sollen sein. Ja, wie geht´s mir... Enttäuscht, traurig, sauer, sprachlos, leer, zum Heulen zumute. Die Frage, warum? Ende April Schneeregen und Hagel, Temperaturen knapp über 0, leichter Wind, der die Nässe auf der Haut unerträglich machte, Energie und Wärme entzog, die Muskulatur lähmte, das Laufen zu einer zähen körperlichen Bewegung machte und ich bei km 17/18 zu Frieren anfing. Mitten im Rennen, gut gefangen nach den anfänglich ruhigeren 10 km. 3:30/3:31 rollte es dann! Ich war drin und fühlte mich gut. Dann kam wieder der Schneeregen. Anfänglich krampfte nur mein rechter Oberschenkel am oberen Ansatz, aber das war nicht schlimm, bei 19 konnte ich kaum noch meine Flasche greifen - Hände, Arme… alles taub. Selbst meine Kiefermuskeln verkrampften und die Zähne klapperten... Aber ich lag weit in Führung. Das Tempo haltend war sogar noch Rio drin! Aber wir wurden langsamer, HM weit entfernt von jeglicher Norm! Ich wollte das Rennen aber wenigstens nach Hause bringen, einen Sieg holen, dann lag ich aber schon das erste Mal längs auf der Straße! Zwischen km 23/24. Ich habe keine Ahnung, wie es zu dem Sturz kam, ich lag einfach plötzlich. Meine Jungs halfen mir hoch, ich lief weiter, nicht mal mehr 20 km - ich wollte weiter, bei km 25 konnte ich das Trinken nicht mehr wirklich händeln - Nico lief dann neben mir, schob mich weg vorm Bordstein, dem ich nach seinen Aussagen immer mal wieder zu nah kam - kurz nach km 26 lag ich wieder.
Ich spürte nichts, weder Beine, noch Hände, noch Arme. Mit Unterkühlung wurde ich ins Sanitätszelt gebracht, mit Decken versucht mich zu wärmen, nach 90 Minuten Schüttelfrost und Krämpfen kam mein Freund mit einem Taxi endlich zu uns durch und holte uns ins Hotel... Die Vorjahressiegerin fiel 1 km nach mir und kam mit einen Rettungswagen ins Krankenhaus, wie 5, 6 weitere Elite-Athleten...
Jetzt wieder etwas aufgewärmt hoffe ich, dass keiner von uns krank wird, die körperlichen Schäden wie Schürfwunden und offene Knie und Ellenbogen, sowie Muskulatur heilen. Mental ... Da bleibt das Warum? Warum ich? Warum soll es nicht sein? Warum heute !? Warum das ganze Frauenelite-Feld und ein großer Teil der Männer raus? Warum darf ich es nicht mal allen zeigen? Allen Kritikern und Zweiflern, allen Freunden und meiner Familie, den Menschen die mich tagtäglich unterstützen und an mich glauben - warum Ihnen es nicht zurückgeben? ... Pech? Schicksal? Egal, es kommt aufs Gleiche raus! Wunden lecken, aufstehen weitermachen ... Gerade tut das alles verdammt weh ...
Aber eine Kampfansage habe ich bereits getätigt! Nein, mich bekommt ihr nicht klein - ich hole mir bei der EM in Amsterdam eine Medaille!“