28.06.2019

Katharina Steinruck: Der lange Weg zurück

Ende 2018 unterzog sich Marathonläuferin Katharina Steinruck einer Fersenoperation. Auf die Operation folgte eine knapp sechsmonatige Wettkampf-Pause und im Mai das Comeback – und was für eins!

Ende 2018 unterzog sich Marathonläuferin Katharina Steinruck einer Fersenoperation. Auf die Operation folgte eine knapp sechsmonatige Wettkampf-Pause und im Mai das Comeback – und was für eins! Am 17. Mai 2019 war es endlich soweit. Katharina Steinruck (geb. Heinig) meldete sich beim Citylauf Aschaffenburg nach ihrer Verletzungspause zurück. Mit einer Zeit von 25:32 Minuten ließ die 29-Jährige die gesamte Konkurrenz hinter sich. Eine eindrucksvolle Leistung! Vor ihrem Comeback hatte die Dauerläuferin noch angekündigt: „Da ich im November operiert worden bin, fehlt mir natürlich das Training für einen Frühjahrsmarathon. Auf dieser Strecke werde ich erst wieder im Herbst angreifen. Allerdings werde ich den einen oder anderen Straßen - vielleicht sogar Bahnwettkampf machen. Ich bin ein Wettkampftyp und brauche Rennen.“ Steinrucks Ehrgeiz zahlte sich aus: Rund zwei Wochen nach dem Lauf in Aschaffenburg folgte die Teilnahme am Wiener Frauenlauf. Die Strecke über fünf Kilometer beendete die Eintracht-Athletin in einer Zeit von 16 Minuten und 36 Sekunden. Und damit nicht genug! Bei den deutschen Meisterschaften über 10.000 Meter ging Steinruck erstmals wieder auf der roten Tartanbahn ins Rennen – mit Erfolg. Mit einer Zeit von 33 Minuten und 35 Sekunden landete Steinruck nur hinter Alina Reh (31:19) und Miriam Dattke (32:50) und sicherte sich damit überraschend die Bronze-Medaille. Diese Leistungen sind nach den letzten Monaten nicht selbstverständlich. Immer wieder gab es kleinere gesundheitliche Rückschläge, die sie in der Reha und im anschließenden Aufbau-Training zurückwarfen. Doch vor allem ein Aufenthalt in Flagstaff (Arizona / USA) hatte der 29-Jähringen Dauerläuferin noch einmal einen Trainingsschub gegeben. „Die Trainingsbedingungen sind, besonders im Hinblick auf das alternative Training, mit Schwimmhalle, Kraftraum, Fitnesscenter und Sauna, sehr gut“, sagte Steinruck über das Trainingszentrum im Südwesten der USA, das sie erstmals zum Trainingslager nutzte. Viele deutsche, aber auch internationale Top-Läufer kommen immer wieder nach Flagstaff, um sich auf die anstehenden Wettkämpfe vorzubereiten. Ex-Eintrachtlerin Gesa Krause gehört nicht nur in Frankfurt zu Steinrucks Trainingspartnerinnen, auch in den USA machten die beiden Hessinnen oftmals gemeinsame Sache. „Selbst bei unterschiedlichen Trainingsprogrammen, findet man immer eine Gruppe, bei der man sich reinhängen kann. Es pusht unheimlich, gemeinsam zu trainieren und gegenseitig das Tempo zu forcieren oder  auch im Windschatten mal etwas Luft holen zu können.“ An einem freien Nachmittag erkundeten sie so auch etwas die Umgebung, wie beispielsweise den Grand Falls. „Wir sind durch die Lava-Wüste gefahren und plötzlich ist ein brauner, mehrstufiger Wasserfall. Das war sehr beeindruckend“, berichtet die Frankfurterin.Das große Ziel für die Eintracht-Läuferin ist es nun, an einem Herbstmarathon teilzunehmen und die internationale Olympia-Norm von 2:29:30 Minuten zu unterbieten. Um dieses Ziel zu erreichen werden in nächster Zeit weitere Wettbewerbe über kürzere Strecken folgen. Bis sich Steinruck wieder auf der Marathonstrecke beweisen kann, werden noch einige intensive Wochen vergehen. Doch wir sind uns sicher: Unsere Marathonläuferin wird auch über die 42,195 Kilometer wieder zeigen, wie schnell eine Adlerträgerin fliegen kann.