19.07.2021

Letzter Test vor Tokio

Der Frankfurter Sommer Cup war gespickt mit nationalen Top-Athleten, die allesamt einen letzten Wettkampf vor Olympia absolvierten. Unter ihnen auch das Frankfurter Duo Luke Campbell und Joshua Abuaku.

Gemistche Gefühle bei Olympia-Startern

Beim von Eintracht Frankfurt ausgerichteten Sommercup starteten zahlreiche Olympia-Reisende zum letzten Mal, um ihre aktuelle Form zu testen. So beispielsweise auch Kai Kazmirek, der am Sonntagmorgen über die 110-Meter-Hürden gemeldet hatte. Der WM-Dritte von London 2017 erwischte keinen guten Lauf und durchquerte den Hürdenwald in 14,92 Sekunden knapp hinter dem Mainzer Severin Zentgraf, der zu diesem Zeitpunkt die Gesamtwertung des Zehnkampfes bei den Männern anführte. In der darauffolgenden Disziplin, dem DIskuswurf, ging dann auch der amtierende Zehnkampfweltmeister Niklas Kaul an den Start. Auch er erwischte mit einer Tagesbestweite von 38,96 Meter keinen guten Wettkampftag. Dementsprechend ernüchternd fiel das Fazit des Mainzers aus. „Es beschreibt irgendwie die ganze Saison. Das Einwerfen und das Training funktioniert sehr gut und im Wettkampf habe ich leider häufig noch Probleme“, so Kaul, der gemeinsam mit Kazmirek in zwei Wochen in Tokio an den Start gehen wird.

Besser lief es für das Frankfurter Olympia-Duo Luke Campbell und Joshua Abuaku. Die zwei 400 Meter Hürden-Spezialisten starteten über ihre Paradestrecke und nutzten den Sommer Cup als Abschlusseinheit vor der heutigen Abreise nach Tokio. Die Eintrachtler erwischten einen guten Start und flogen gemeinsam über die Rundbahn an der Hahnstraße. Nach 300 Meter lagen beide gleich auf und beendeten, wie vorher abgesprochen, ihren Lauf nach der achten Hürde. Kurz darauf absolvierten beide einen 150-Meter-Sprint und beschlossen somit aus ihrer Sicht den Trainingstag. „Ich denke, dass das sehr gut war. Wir wollten ganz bewusst nur 300 Meter Laufen, um nicht zu viel vor Tokio zu machen und trotzdem nochmal den Rhythmus zu spüren. Jetzt gehen wir voller Kraft und Selbstvertrauen zu Olympia“, so Campbell nach dem Wettkampf.

Feyerabend mit U20-WM-Norm

Bereits am Vortag hatte sich angekündigt, dass die Siebenkämpferin Jenna Fee Feyerabend (TV Groß Gerau) auf Kurs Richtung neuer persönlicher Bestleistung und WM-Norm war – ein Eindruck, der sich am zweiten Tag bestätigen sollte. Im Weitsprung erwischte die U20-Athletin einen guten Start in den zweiten Wettkampftag. Mit einer Tagesbestweite von 5,61 Metern sprang sie nah an ihre Bestleistung heran und sammelte weiter wichtige Punkte im Kampf um die Norm für Nairobi. Gleiches gelang ihr im Speerwurf: Mit 40,42 Meter erzielte Feyerabend die zweitbeste Tagesweite und kam ebenfalls ganz nah an ihre Bestleistung heran. Vor der letzten Disziplin, dem 800 Meter Lauf, war Feyerabend somit die Norm kaum noch zu nehmen. Angespornt von dem großen Ziel und allen Athleten*innen und Trainer*innen flog die U20-Athletin über die zwei Stadionrunden. Die Uhr stoppte sie bei 2:23,61 Minuten, gleichbedeutend mit der WM-Norm. Ob Feyerabend für die WM nominiert wird, bleibt dennoch zunächst abzuwarten, denn neben ihr haben bereits drei weitere deutsche Athletinnen die geforderte Punktzahl übertroffen.

Für Jubel im Eintracht-Lager sorgten auch die Siebenkämpferinnen Maira Gauges und Charlotte Mauczok. Die Frankfurterinnen absolvierten zwei sehr gute Wettkampftage und konnte beide eine neue Bestleistung im Siebenkampf aufstellen. Besonders Gauges glänzte dabei über die 200 Meter und im Weitsprung.

Köchling mit weitem Satz

Auch in den Einzeldisziplinen konnten im Rahmen des Sommer Cups einige Spitzenleistungen erzielt werden. Insbesondere Fina Köchling sorgte am späten Sonntagnachmittag für Jubel an der Niederräder Hahnstraße. Die Frankfurterin pulverisierte ihre vorherige Bestleistung von 5,74 Meter und flog mit einem weiten Satz auf eine fantastische Weite von 6,11 Metern.

Urban mit starkem achten Platz in Talinn

Bei den U20-Europameisterschaften in Tallinn ging es für Eintracht-Speerwerferin Lilly Urban gegen die besten Europas. Die Frankfurterin bestätigte ihre gute Form und konnte mit 51,04 Metern den achten Platz belegen - eine starke Leistung der Eintrachtlerin, die den Speerwurf-Wettbewerb damit auch als bestplatzierte Deutsche beendete.