06.08.2021

Marathon wird zur Hitzeschlacht

Aufgrund der vermeintlich kühleren Temperaturen wurde der olympische Marathon nach Sapporo verlegt worden. Bei ihrer Olympia-Premiere war für Katharina Steinruck davon aber nicht viel zu spüren.

88 Athletinnen waren um 6 Uhr Ortszeit bei schwülheißen Temperaturen auf die Marathonstrecke in Sapporo gestartet. Unter ihnen mit Melat Kejeta (Laufteam Kassel), Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin) und Eintrachtlerin Katharina Steinruck auch drei Deutsche. Für Steinruck, die bekanntermaßen kein Fan dieser Temperaturen ist, ging es zunächst gut los. Die ersten zehn Kilometer absolvierte die gebürtige Odenwälderin gemeinsam mit der Spitzengruppe, die rund 50 Athletinnen umfasste, in 36:17 Minuten.

Kilometer für Kilometer erhöhten die Spitzenläuferinnen an der Spitze das Tempo und bereits bei Kilometer 12 brach die große Führungsgruppe auseinander. Davon betroffen auch Katharina Steinruck, die etwas zurückfiel. Während sie bei der Halbmarathon-Marke noch 55 Sekunden Rückstand hatte und auf Rang 36 lag, musste sie in der zweiten Hälfte des Marathons der Hitze und sicherlich auch dem Anfangstempo Tribut zollen. Ihr Abstand zur Spitze wurde immer größer.

Alles gegeben

Bei Kilometer 35 waren es bereits 4:46 Minuten Rückstand und der Streckenabschnitt, der in einem Marathon am meisten weh tut, begann. Allerdings hatte Katharina Steinruck in der Vergangenheit, beispielsweise beim Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2017, dass sie auf diesem Abschnitt vor allem mental stark sein kann. Während 14 Athletinnen während des Rennens ausstiegen, kämpfte sich Steinruck sichtlich von den Temperaturen gezeichnet ins Ziel und belegte in einer Zeit von 2:35:00 Stunden Rang 31.

„Ich will ins Ziel kommen und sagen können: Ich habe alles gegeben und bin zufrieden“, hatte sie vor dem Rennen gesagt. Sicherlich wird sie das nach dem heutigen Rennen auch von sich behaupten können. Unter diesen harten äußeren Bedingungen hat sie nicht nur aufopferungsvoll gekämpft, sondern auch jede Energiereserve auf der Straße gelassen.

Olympiasiegerin wurde unterdessen Peres Jepchirchir aus Kenia vor ihrer Landsfrau Brigid Kosgei und Molly Seidel aus den USA. Melat Kejeta wurde Sechste, Deborah Schöneborn kam als 18. ins Ziel.