03.08.2021

Mission Medaillentraum

Siebenkämpferin Carolin Schäfer ist die einzige Frankfurterin im diesjährigen Aufgebot, die in Tokio bereits ihre zweiten Olympischen Spiele bestreitet. Erfüllt sie sich diesmal den Medaillentraum?

Alle Athlet:innen, die sich für die Olympischen Spiele qualifizieren konnten, haben ihre ganz eigenen Geschichten zu erzählen und eine ganz persönliche „Road to Tokyo“ durchlebt. Diese von Siebenkämpferin Carolin Schäfer glich in diesem Jahr lange einem Thriller – allerdings einem mit Happy End.

Dass die Vizeweltmeisterin von London 2017 und Europameisterschaftsdritte von Berlin 2018 auch in diesem Jahr bei den Olympischen Spielen wieder zum engen Kreis der Favoritinnen gehören würde, stand für viele Experten lange fest. Noch im Winter verzichtete Schäfer auf eine ausgeprägte Hallensaison, um sich voll und ganz der Vorbereitung auf ihre zweiten Olympischen Spiele zu widmen. Nichts schien die Eintrachtlerin auf ihrer „Road to Tokyo“ vom Plan abbringen und stoppen zu können. Doch pünktlich zu Saisonstart bekam es Schäfer mit gesundheitlichen Problemen zu tun. Von diesem Moment an begann ein Wettlauf gegen die Zeit – eine Olympiateilnahme war zu diesem Zeitpunkt in die Ferne gerückt und keineswegs eine Selbstverständlichkeit.

Rückkehr zum richtigen Zeitpunkt

Doch Schäfer kämpfte sich zurück. Zwar musste sie große Meetings wie Götzis und Ratingen noch absagen, doch genau zum richtigen Zeitpunkt war die Frankfurterin wieder fit genug, um die geforderten Leistungsnachweise zu erbringen und somit die Teilnahme an ihren zweiten Olympischen Spielen zu sichern – eine riesengroße Erleichterung für die Adlerträgerin. „Die Zeit war alles andere als einfach und eine große Herausforderung. Letztendlich bin ich dankbar und glücklich, zum richtigen Zeitpunkt fit geworden zu sein“, erklärt die Frankfurterin.

Ich fühle mich gesund, fit und bereit.

Carolin Schäfer

In der Nacht auf Mittwoch, 4. August, ist es so weit. Mit den 100 Meter Hürden wird der Siebenkampf der Frauen und der Kampf um die Medaillen eröffnet. Gesundheitliche Probleme spielen jetzt keine Rolle mehr, gibt die Frankfurterin Entwarnung. „Ich fühle mich gesund, fit und bereit“, gibt sich Schäfer kämpferisch. Besonders die Vorbereitung in den letzten Wochen hat der Eintrachtlerin noch einmal gutgetan. „Wir haben sehr gut trainiert und so auch einige Dinge aufholen können. Klar ist der Siebenkampf in Tokio in gewissermaßen eine Wundertüte, aber ich bin ein Meisterschaftstyp und konnte bislang immer bei großen Events voll da sein“, so die Eintrachtlerin.

Die Zielsetzung hat sich dabei durch die schwere Vorbereitung alles andere als verändert. „Ich habe den ersten Kampf in dieser Saison schon gewonnen. Ich weiß, dass ich, sofern ich das abrufe, was ich kann, auch immer das Zeug dazu habe, ganz vorne mitzumischen.“ Der Startschuss für Schäfer fällt in der kommenden Nacht um 2.35 Uhr. Bleibt abzuwarten, ob die Frankfurterin auch ihren zweiten Kampf in dieser Saison gewinnen kann. Die Eintracht-Familie drückt ihr die Daumen!