29.07.2021

Olympia-Start für Trainingsduo

Heute Abend ist es soweit: Die Leichtathletik-Wettbewerbe bei den Olympischen Spielen starten. Am Eröffnungstag sind mit Luke Campbell und Joshua Abuaku zwei Adlerträger mit von der Partie.

Für zahlreiche Athleten und Athletinnen ist die Teilnahme an den Olympischen Spiele das Ziel einer langen Reise und die Erfüllung eines Lebenstraums – auch für das Trainingsduo Luke Campbell und Joshua Abuaku. Bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme haben sich die Eintrachtler mehr als nur „Dabei sein ist alles“ vorgenommen.

Abuaku im Blindflug

Dabei stand für den Jüngeren der beiden Vereins- und Trainingskollegen, Joshua Abuaku, lange nicht fest, ob die Leistungen in dieser Saison reichen würden, um sich für Olympia zu qualifizieren. Durch seine Beständigkeit an Spitzenplatzierungen und an schnellen Zeiten, schaffte es der Frankfurter letztendlich über die Weltrangliste, das Ticket für Tokio zu lösen. „Ich habe es nicht geglaubt, bis es endlich final feststand und ich die Nominierung schwarz auf weiß vor mir gesehen habe“, erzählt Abuaku, der die Teilnahme an den Olympischen Spielen als „Kindheitstraum“ bezeichnet.

Ich bin bereit und unglaublich motiviert.

Joshua Abuaku

Das erste Kapitel seines Kindheitstraums, das Pre-Camp der Deutschen Leichtathleten im japanischen Miyazaki, hat der Frankfurter sehr gut durchlebt. „Wir haben Miyazaki genutzt, um nochmal an Kleinigkeiten zu feilen und uns ein gutes Gefühl für die Vorläufe aufzubauen“, erklärt Abuaku. Umso selbstbewusster startet der Eintrachtler nun in die Vorläufe über die 400 Meter Hürden, die am frühen Freitagmorgen (ab 4.30 Uhr deutscher Zeit) angesetzt sind. „Ich bin bereit und unglaublich motiviert. Es hat nochmal gut getan für zwei, drei Wochen keine Wettkämpfe zu machen. So gehe ich mit vollen Kräften in mein erstes olympisches Rennen“, erzählt Abuaku strahlend.

Um 4.49 Uhr ist es dann soweit. Abuaku startet auf der Bahn acht in seine Olympia-Premiere und somit quasi im Blindflug, da er die anderen Athleten beim Start im Rücken hat. Dabei bekommt es der Frankfurter mit namhafter Konkurrenz zu tun, wie beispielsweise dem Olympia-Dritten aus dem Jahr 2016 und Vize-Weltmeister Yasmani Copello. Für ihn aber kein Grund zur Scheu. „Ich freue mich gegen die Besten der Welt anzutreten und bin gut dafür gewappnet. Ich möchte definitiv ins Halbfinale einziehen und danach kann auch alles passieren“, so Abuaku kämpferisch. Um das Halbfinale zu erreichen, muss es der Eintrachtler unter die ersten Vier seines Vorlaufes schaffen.

Campbell gegen den Weltrekordler

Gleiches gilt für Luke Campbell. Der Deutsch-Amerikaner, der sich ebenfalls über die Weltrangliste für seine erste Olympiade qualifizierte, zieht nach dem Pre-Camp in Miyazaki ein ähnliches Fazit. „Die Trainingseinheiten haben sich sehr gut angefühlt. Ich war noch nie so heiß auf ein Rennen, wie auf die kommenden Vorläufe“, erklärt Campbell euphorisch. Der Eintrachtler wird dabei kurze Zeit vor Abuaku, um 4.41 Uhr deutscher Zeit, im dritten Vorlauf der 400 Meter Hürden, von Bahn drei ins Rennen gehen. Und auch er kann sich auf Konkurrenz aus der Weltspitze freuen, wie den Weltrekordhalter und zweimaligen Welt- und Europameister, Karsten Warholm. Eine zusätzliche Motivation für Campbell. „Ich bin der Typ Mensch, der immer gewinnen möchte. Gegen Karsten zu laufen ist natürlich etwas Besonderes, aber ich möchte so nah wie möglich an ihm dran bleiben“, so Campbell. Der Blick des Frankfurters geht dabei schon über die Vorläufe hinaus. „Ich möchte natürlich ins Halbfinale einziehen und dann auch perspektivisch ins Finale laufen. Ich weiß, was ich kann und habe genug Selbstvertrauen, um das auch zu schaffen“, so Campbell.