04.05.2021

„Viele Athleten treffen Freunde fürs Leben“

Jugendleiter Bernd Knack spricht im Interview unter anderem über seine neue Funktion und erklärt, warum die Leichtathletik für ihn mehr Team- als Individualsportart ist.

Bernd, was sind deine Aufgaben innerhalb der Leichtathletik-Abteilung?
In erster Linie bin ich seit vielen Jahren Übungsleiter bei der Eintracht und hier insbesondere für den U16/U18-Mehrkampf zuständig. Seit letztem Jahr bin ich außerdem als Jugendleiter Teil des Vorstandes der Leichtathletik-Abteilung.

Welche neuen Aufgaben hast du seit der Wahl in den Vorstand?
Vor allem zählt in Zusammenarbeit mit Marianne Bechmann die Koordination des Nachwuchses und des Jugendbereiches in mein Aufgabengebiet. Das bedeutet beispielsweise, die Trainingsbedingungen für unsere Nachwuchsathleten zu optimieren. Hinzukommen Bereiche und Verantwortlichkeiten für Wettkampfstätten, Wettkampfkleidung oder Teamwettkämpfe.

Welche Strukturen hast du zu Beginn deiner neuen Aufgabe vorgefunden und was möchtest du verändern?
Erst einmal muss ich sagen, dass mir der Einstieg in die neue Rolle sehr leichtgefallen ist. Ich kenne die handelnden Personen mit Vorstand schon sehr lange und auch sehr gut, was mir enorm geholfen hat, mich einzufinden. Die größte Herausforderung ist aktuell natürlich Corona und die damit verbundenen Probleme, die die Pandemie mit sich bringt. Dadurch, dass für eine lange Zeit ausschließlich Leistungssportler/innen trainieren konnten, waren die Möglichkeiten für den Jugendsport, nicht nur in der Leichtathletik, sehr begrenzt. Wir blicken allerdings schon jetzt voller Vorfreude auf den Sommer und hoffen, dass wir dann wieder unter ganz normalen Bedingungen Training anbieten können.

Was kann der Verein in dieser schwierigen Zeit für junge Athleten leisten?
Hier gilt es besonders meine Trainerkollegen/innen zu loben. Das Engagement ist seit Monaten ungebrochen groß und alle wollen das Beste aus der Situation machen. Dabei sind besonders die Kreativität und das Durchhaltevermögen zu erwähnen, die an den Tag gelegt werden. Nicht nur bei wöchentlichen Trainingsplänen, die erstellt werden, sondern auch bei Videos für das Training zuhause, Einheiten über Zoom oder den Austausch über die digitalen Medien grundsätzlich. Das alles hilft dabei, dass die Kinder und Jugendlichen auch in diesen schwierigen Zeiten nicht den Spaß am Sport verlieren.

Corona ist sicherlich aktuell die größte Herausforderung, was sind deine langfristigen Ziele als Jugendleiter des Vereins?
Unsere Idee ist es, künftig nicht nur „fertige“ Athleten zu verpflichten. Vielmehr wollen wir in Zukunft das Augenmerk darauf legen, selbst auszubilden, zu fördern und somit unseren eigenen Weg mit eigenen Athleten in die internationale Spitze zu gehen. Andreas Bechmann ist hier aktuell unser bestes Beispiel. Er hat als Frankfurter Bubb innerhalb der Abteilung seine ersten sportlichen Schritte gewagt, quasi das Laufen gelernt, und ist jetzt ein Eintracht-Mehrkämpfer mit internationalem Format. Das Ziel der Leichtathletik-Abteilung von Eintracht Frankfurt muss es sein, nicht nur, aber vor allem in der Umgebung der Verein zu sein, der für ausgezeichnete Jugendarbeit steht und jungen Athleten die Chance gibt, gemeinsam mit dem Verein aufzusteigen und zu wachsen.

Wie kannst du bei der Umsetzung dieser Idee helfen?
Erst einmal geht es darum, den Grundstein zu legen. Wir haben schon eine sehr gute Basis und die Erfolge der Jugendathleten sind kein Zufall. Dennoch können strukturelle Prozesse verbessert werden. Das ist ein sehr spannendes Projekt.

Eine weitere Aufgabe ist sicherlich die Leichtathletik für Jugend attraktiver zu machen. Wie siehst du die Leichtathletik im Vergleich zu anderen Jugendsportarten?
Wenn ich mir anschaue, was bei uns ab der U10 über die folgenden Jahrgangsgruppen los ist, halte ich Leichtathletik für einen sehr attraktiven Jugendsport. Die Gruppen sind sehr gut gefüllt mit Kindern und Jugendlichen, die riesigen Spaß an ihrem Sport haben. Das zeigt sich auch immer wieder bei Wettkämpfen. Alle brennen darauf, Leichtathletik zu machen und haben Riesenspaß dabei.

Wie erklärst du dir das?
Da muss man sicherlich das System Kinder-Leichtathletik hervorheben. Dadurch wird Leichtathletik auch zu einer Art Teamsport. Das ist auch ein Ansatz, auf den wir als Eintracht großen Wert legen. Wir sind regelmäßig bei Mannschaftswettkämpfen vertreten und sind dabei auch sehr erfolgreich.

Gilt die Leichtathletik somit für dich eher als Teamsport?
Ja, definitiv. Auch meine Erfahrung in meiner Trainingsgruppe bestätigen das. Die Kinder oder Jugendlichen treten zwar bei Wettkämpfen meist allein an, aber im Training arbeiten wir alle gemeinsam auf unsere Ziele hin. Viele meiner Athleten kommen auch, um als Teil einer Gruppe seine Leidenschaft ausüben zu können und treffen dabei Freunde fürs Leben.