30.05.2021

Vorzeitiges Aus in Götzis

Zehnkämpfer Andreas Bechmann muss seinen Wettkampf beim Hypoomeeting in Götzis aufgrund einer Fußverletzung am zweiten Tag vorzeitig beenden.

Für Bechmann war es die erste Teilnahme am prestigeträchtigen „Hypoomeeting“ im österreichischen Götzis. Der Frankfurter fand gut in den Zehnkampf, der traditionell mit den 100 Metern beginnt, hinein. Bechmann startete im A-Lauf gemeinsam mit dem Schweizer Simon Ehammer und der Sprintikone des Mehrkampfs, Damian Warner. Der Eintrachtler erwischte einen guten Start und konnte den Anschluss an die starke Konkurrenz halten. Die Uhr stoppte den 21-Jährigen bei einer Zeit von 10,87 Sekunden - ein guter Auftakt. „Ich ´kann mit den 100 Metern zufrieden sein. So kann man starten“, resümierte Bechmann nach der ersten Disziplin.

Erste Schmerzen, Jubel beim Kugelstoßen

Auf die 100 Meter folgte der Weitsprung. Mit einer Bestleistung von 7,58 Metern gehörte Bechmann zu den besten Weitspringern des Zehnkampffeldes. Nach einem ungültigen ersten Versuch folgte im zweiten ein guter Sprung. Der Frankfurter flog auf 7,28 Meter und konnte somit an seine 100 Meter Leistung anknüpfen. Im letzten Versuch ging es für den Adlerträger noch einmal auf 7,12 Meter. Schmerzen im Fuß trübten allerdings die Stimmung des gelungenen Einstiegs. „Der Weitsprung war okay. Ich habe mich beim zweiten Versuch allerdings verletzt und konnte anschließend kaum gehen“, berichtet Bechmann.

Trotz anhaltender Probleme mit dem Fuß, stellte sich Bechmann auch im Kugelstoßen der Konkurrenz. Der Frankfurter verzichtete auf die ersten Versuche. „Wir haben von Disziplin zu Disziplin geschaut was möglich ist, im Kugelstoßen war das nur ein Versuch“, erklärt Bechmann. Ein Versuch, der es in sich hatte, denn Bechmann feuerte förmlich die Kugel aus dem Ring. Sein 7,26 Kilogramm schweres Arbeitsgerät flog auf 15,03 Meter. Eine starke Steigerung seiner bisherigen persönlichen Bestleistung. Diese lag vorher bei 14,44 Metern. „Das Kugelstoßen war trotz der Probleme super. Ich habe nicht unbedingt damit gerechnet, freue mich aber sehr über die deutliche Bestleistung.“ Diese Bestleistung bedeutete ebenfalls Platz zwei der Disziplinwertung.

Anhaltende Probleme, starker Abschluss

Besonders die Sprungdisziplinen gehören im Mehrkampf zu Bechmanns stärken. So auch der Hochsprung, der traditionell auf das Kugelstoßen folgt. Doch in dieser Disziplin braucht es auch ein besonders starkes und gesundes Sprungbein. Die anhaltenden Fußprobleme bremsten den Frankfurter in einer seiner Paradedisziplinen aus. Der Eintrachtler übersprang zwar die Einstiegshöhe von 1,94 Metern im ersten Versuch, beendete aber anschließend seinen Wettkampf. „Mit dem Fuß war es einfach unmöglich zu springen, deswegen habe ich von Beginn an entschieden nur einen Versuch zu machen“, so Bechmann. 

Die 400 Meter beschlossen den ersten Wettkampftag. Bechmann startete im vierten Zeitlauf gemeinsam mit dem amtierenden Weltmeister Niklas Kaul (USC Mainz). Der Frankfurter erwischte einen guten Start und machte auf der ersten Rennhälfte viel Druck auf die Konkurrenz. Nach 200 Metern hatte der Eintrachtler bereits alle überholt und ging auch als führender auf die Zielgerade. Seinem furiosen Beginn musste der Frankfurter dort allerdings etwas Tribut zollen und den Niederländer Rik Taam vorbeiziehen lassen. Die Uhr stoppte Bechmann bei 48,18 Sekunden – ein gelungener Abschluss des ersten Tages. „Es war eigentlich ganz gut. Für die letzten 100 Meter fehlt mir auch noch etwas das Training“, erklärt der 21-Jährige. 

Manchmal muss man auch vernünftig sein und auf seine Gesundheit achten.

Andreas Bechmann

Bechmann beendet Wettkampf 

4.212 Punkte nach Tag eins bedeuteten Platz neun in der Gesamtwertung und eine aussichtsreiche Position für den zweiten Wettkampftag. Doch schon zu Beginn der Vorbereitung des Hürdenwettkampfes, der ersten Disziplin des zweiten Tages, traten bei Bechmann erneut Fußprobleme auf. Der Frankfurter entschied sich daher in dieser Disziplin nicht mehr an den Start zu gehen und frühzeitig den Zehnkampf zu beenden. „Es ging einfach nicht. Die Probleme sind über die Nacht noch schlimmer geworden. Manchmal muss man auch vernünftig sein und auf seine Gesundheit achten“, erklärt der Frankfurter und schaut trotzdem positiv in die Zukunft und hofft auf eine schnelle Genesung. „Wir werden morgen einen MRT machen lassen, aber ich denke es handelt sich lediglich um eine Prellung. Zwei, drei Tage Pause und dann sollte es wieder gehen.“

Der nächste Zehnkampf lässt nicht lange auf sich warten. Beim Mehrkampf Meeting in Ratingen geht es für ihn und die anderen deutschen Athleten dann um die Olympiatickets. „Das Wochenende hat gezeigt, dass ich auf einem guten Weg bin. Ich kann mich in vielen Disziplinen noch deutlich verbessern und freue mich auf Ratingen.“