24.08.2023
Leichtathletik

Zwischen Bestleistung und Verletzungspech

Bei der diesjährigen Weltmeisterschaft konnten sich vier Eintracht-Athlet:innen mit guten Leistungen auf internationaler Bühne präsentieren.

Bei der Weltmeisterschaft in Budapest hatten die teilnehmenden Eintrachtler:innen jeden Grund zur Freude. Die vier Sportler:innen durften sich gegen die Besten der Welt messen und zeigten dabei durchweg gute Leistungen. Zwar bremsten Verletzungspech und knapp verpasste Finaleinzüge die Euphorie etwas aus, doch am Ende konnten alle Adlerträger:innen ihr Können unter Beweis stellen.

Guter Start trotz Problemen

Carolin Schäfer eröffnete den Wettbewerb für die Eintracht. Die Siebenkämpferin startete mit den 100-Meter-Hürden in die Weltmeisterschaft. Im schnellsten der drei Läufe kam sie nach 13,60 Sekunden ins Ziel und landete auf dem 14. Platz. Weiter ging es für die Sportlerin mit dem Hochsprung, bei dem sie die 1,77 Meter sprang und sich damit um zwei Plätze auf Rang 12 verbessern konnte. Am Abend hieß es für sie im Kugelstoßen alles zu geben. Nach zwei ungültigen Würfen konnte sie im letzten Versuch eine Weite von 13,98 Metern erzielen.

Bereits beim Kugelstoßen fiel auf, dass sich die Athletin zwischen ihren Würfen immer wieder das Knie kühlte. Die anhaltenden Knieschmerzen, mit denen Carolin Schäfer bereits länger zu kämpfen hat, brachten die Adlerträgerin am Ende dazu, den Wettbewerb beenden zu müssen. Als eine der Medaillen-Favoritinnen hat sie sich die WM sicherlich anders vorgestellt.

Aus in der Qualifikation

Im Hammerwurf zeigte Sören Klose zwar gute Leistungen, konnte sich jedoch nicht für das Finale qualifizieren. Bei seiner ersten Teilnahme an einer Weltmeisterschaft der Aktiven landete er mit einer Weite von 72,23 Metern in der ersten Qualifikationsgruppe auf dem zehnten Platz. Sein Fazit fiel gegenüber leichtathletik.de wie folgt aus: „Mit 21 das erste WM-Finale, das wäre was gewesen! Verärgert bin ich nicht, nur traurig!“

Nach den letzten paar Wochen bin ich sogar einigermaßen zufrieden heute

Amos Bartelsmeyer

Auch Amos Bartelsmeyer konnte sich über die 1.500 Meter nicht für den Einzug ins Halbfinale qualifizieren. Ein einziger Rang fehlte dem Eintrachtler für das Weiterkommen. Den Wettbewerb schloss er im ersten der insgesamt vier Vorläufe auf dem siebten Platz ab. Mit einer Zeit von 3:35,44 war der Adlerträger zwar nicht zufrieden, freute sich aber darüber, dass er nach anhaltender Erkältung wieder ein ganzes Rennen beenden konnte. „Mein Urteil ist zweigeteilt. Nach den letzten paar Wochen bin ich sogar einigermaßen zufrieden heute, dass ich mitlaufen und auf den letzten 400 Metern fast den Anschluss halten konnte. Aber im Vergleich zum Beginn des Jahres, als ich in der Halle 3:34 Minuten gelaufen bin, bin ich schon etwas enttäuscht, dass ich hier im Vorlauf rausfliege“, berichtete Amos Bartelsmeyer im Gespräch mit leichtathletik.de.

Abuaku mit Bestleistung und Finaleinzug

Über die 400-Meter-Hürden konnte Joshua Abuaku von sich überzeugen. Mit einer Zeit von 48,34 Sekunden war der Deutsche Meister in den Vorläufen Schnellster seiner Gruppe, stellte eine neue Bestleistung auf und kürte sich zum schnellsten Deutschen seit 40 Jahren. Mit diesem Erfolg zog der Adlerträger souverän ins Halbfinale ein, welches er am darauffolgenden Tag mit einer Zeit von 48,39 Sekunden und gruppenübergreifend auf dem achten Rang abschloss, sodass er sich für das Finale am 23.08 qualifizierte.

Im Finale musste Joshua Abuaku dann gegen die Besten der Besten antreten. Der Eintracht-Athlet zeigte ein gutes Rennen, konnte jedoch nicht an seine vorher aufgestellte Zeit rankommen. Am Ende lief er in 48,53 Sekunden als achter über die Ziellinie. Gegenüber leichtathletik.de zeigt sich der Adlerträger zufrieden: „Ein WM-Finale ist einfach noch mal ein bisschen größer als die Europameisterschaften im letzten Jahr. Es hat sich sehr gut angefühlt, in diesem Feld laufen zu dürfen. Ich hoffe, das war erst der Anfang. Mit Emil, Constantin und Luke (Emil Agyekum, Constantin Preis und Luke Campbell; Anm. d. Red.) haben wir in Deutschland auf jeden Fall drei weitere richtig gute Hürdenläufer am Start. Heute im Lauf habe ich selbst gemerkt: Ich bin nicht so weit weg. Ich hatte das Gefühl, wenn das Rennen eine Hürde weiter gegangen wäre, hätte ich noch ein bisschen agieren können. Das zeigt mir: Ich habe Anschluss an die Weltspitze. Jetzt motiviert es mich, noch näher ranzukommen.“

Wir können mit dem Auftritt unserer Adlerträger:innen sehr zufrieden und stolz sein.

Michael Krichbaum

Abteilunsgleiter Michael Krichbaum zieht ein insgesamt positives Fazit: „Wir können mit dem Auftritt unserer Adlerträger:innen sehr zufrieden und stolz sein. Joshua als erster deutscher seit mehr als 40 Jahren in einem WM Finale ist unfassbar stark. Er kann sehr stolz auf sich und seine Entwicklung sein. Ein trauriges Auge geht Richtung Caro. Leider hat sie eine Verletzung ausgebremst, sonst wäre eine Top-Sechs-Platzierung oder vielleicht eine Medaille möglich gewesen. Sie wird Richtung Paris sicherlich nochmal einen Schritt nach vorn machen und dann ist alles möglich. Amos hat alles gegeben, leider hat es für die nächste Runde knapp nicht gereicht. Für Sören war es die erste ganz große Meisterschaft. Ich denke, er hat viel gelernt und es war für ihn die Kirsche auf der Sahnetorte, einer für ihn fantastischen Saison mit Bronze bei der U23-EM und den DM-Titeln bei den Junioren und den Männern."